Kein Wunder, dass der freie Raum schon jetzt mehr als knapp wird. Autos und Infrastruktur passen längst nicht mehr zusammen. Am besten zu beobachten ist das bei der Parkplatz-Suche. Wie breit die Lücke sein muss, findet sich in der Garagenverordnung. Da hat zwar jedes Bundesland eine eigene, doch gemeinsam ist ihnen vor allem eines: die Nostalgie. Fast alle sind Relikte aus seligen Käfer-Zeiten. Und weil der von Kotflügel zu Kotflügel gerade mal 1,58 Meter maß, liegt die Norm für Stellplätze noch immer bei 2,30 Meter.
Fahrer von Q7 und Co. kommen da schnell in massive Probleme und nehmen beim Abstellen die weiße Linie gerne mittig. Fahrerinnen übrigens auch. Denn selbst Frauen mögen es mittlerweile statt grün lieber groß. Ihr Anteil am SUV-Eigentum geht stramm auf ein Drittel zu. Da wird’s dann schon mal eng vor dem Bioladen.
Apropos: Selbstverständlich finden auch SUV-Besitzer das mit der Erderwärmung ganz schrecklich. Ähnlich wie Politiker, denen kein Flug zu weit ist, um vor den Folgen des Klimawandels zu warnen. Aber dummerweise geht quer durch die Republik die Unterschrift für den Schutz des Regenwaldes genauso leicht von der Hand wie das Kreuzchen bei Top-Motor und Exclusive-Paket. Selten hat der Eisbär weniger zu lachen als bei des Deutschen Autokauf.
Da hilft es auch nicht, sich per Akku-Pack ein vermeintliches Öko-Siegel ans Heck seines Zweieinhalb-Tonners zu pappen. Denn der scheinbare Emissionsvorteil ergibt sich ja nur daraus, dass die Ladung der Batterie nicht mitgerechnet wird. Ist sie erst leergefahren, verbraucht ein Doppel-Herz-Auto auf dem Rest der Strecke sogar deutlich mehr. Und solange der Strom großteils aus Kohle stammt, steht ohnehin nur der Auspuff woanders.
Auf diese Heuchelei sind sie jetzt sogar schon in den Fuhrparks der Ministerien gestoßen…