Eigener Inhalt Subaru Outback: Boxer immer, Diesel nimmer

Wolfgang Plank

Beinahe überall ist Umbruch angesagt. In den USA wütet ein wirr gebliebener Präsident, Europa ist dauerhaft im Krisen-Modus - und Deutschland scheidet in der WM-Vorrunde aus. Ist denn wirklich auf nichts mehr Verlass? Doch. Bei Subaru ist die Welt noch in Ordnung. Dort hat der Boxermotor seine Heimstatt, und der symmetrische Allrad sowieso. Mag doch der Rest treiben, was er will - Subaru hat’s gerne eigen - und pflegt diese Philosophie auch beim neuen Outback.

 
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Dabei muss Tradition keineswegs altbacken heißen. Im Gegenteil. Der aufgefrischte Gelände-Kombi ist mit seinen breiten Backen und den großen Rädern alles andere als nur ein Wald-und-Wiesen-Wagen.

Selbstverständlich machen es die Japaner auch in Sachen Sicherheit anders als der Rest. Über eine Stereokamera tastet ein Elektronengehirn den Bereich vor dem Wagen ab, hält Abstand wie Spur und zieht die Notbremse, falls der Fahrer alle Warnsignale ignoriert. Besser als Radar oder Mikrowellen, sagen sie stolz bei Subaru. Bis Tempo 50 verhindert "EyeSight" den Crash, oberhalb wird wenigstens der Schaden nicht so schlimm. Zudem stoppt der elektronische Mitdenker das schnelle Anfahren, falls der Vordermann noch steht. Und piept hilfsbereit, wenn der losfährt, man selbst aber pennt.

Doch nicht nur mit "EyeSight" fährt der neue Outback nun serienmäßig vor. Ab Werk wachen Assistenten zudem über Fernlicht, tote Winkel und Querverkehr, ein schlaues Kurvenlicht reagiert auf den Lenkeinschlag, und zur Rückfahrkamera gesellen sich Linsen für den Blick auf Front- und Seitensicht. Kann man sich die 17-Zöller schon mal nicht am Bordstein verschrammen.

Für besseren Komfort sorgt – neben Klimaanlage und beheizbaren Sitzen – eine neue Generation Audiosystem. Es bindet das Smartphone ein und spiegelt es auf den Acht-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole. Zum Serienumfang gehört digitales Radio, und im Fond darf man sich über zwei weitere USB-Anschlüsse freuen.

Platz herrscht reichlich. Nicht nur für die Passagiere. Hinter der auf Wunsch elektrischen Heckklappe verschwinden 559 Liter Gepäck, bei umgeklappten Rücksitzen sind’s 1848 Liter. Plus jede Menge Ablagemöglichkeiten und Getränkehalter. Nur die Sitze dürften bei allem Hang zum Komfort deutlich mehr Seitenhalt bieten.

Die Entscheidung in Sachen Vortrieb fällt leicht. Es gibt Allrad, die stufenlose Automatik "Lineartronic" und – nach der Abkehr vom Diesel – nur mehr einen Motor. Der 2,5-Liter-Benziner mit 175 PS ist zwar kein Aggregat für den sportlichen Spurt, wohl aber für nahezu geräuschloses und höchst entspanntes Fortkommen. Dazu passt der Laschenketten-Wandler, der völlig ruckfrei sortiert, bei echter Beschleunigung aber Drehzahl nur zögerlich in Vortrieb umsetzt. Zur Not muss man halt Hand anlegen und in die Lenkrad-Wippen greifen.

Das Fahrwerk verrichtet seine Arbeit unaufgeregt und schafft sowohl schnelles Geläuf wie holprige Feldwege. Das geht nicht ohne Kompromisse, doch die Dämpfer sind überraschend straff und halten den Outback auch in zügig gefahrenen Kurven ordentlich in der Horizontalen.

Und so ist der Outback – wie jeder Subaru – nach wie vor ein Auto für Individualisten. Aber auch eins für kühle Rechner. Die Preisliste beginnt trotz deutlich besserer Ausstattung unverändert bei 36 900 Euro. Auch das macht Subaru anders als die anderen.

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