Eigener Inhalt Opel GT : Zurück in die Zukunft

Wolfgang Plank

Ganz neu ist die Vision nicht: Schon einmal gab es bei Opel die Idee, das etwas biedere Marken-Image abzustreifen und sportlich wie extravagant durchzustarten. Ein sensationeller Erfolg. Mit dem GT gelang Opel dereinst eine Ikone.

 
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Noch heute – 50 Jahre nach der Präsentation des zweisitzigen Coupés – gibt es Fangemeinden rund um den Globus. Sie alle können den Werbeslogan von damals bestätigen: Nur Fliegen ist schöner.

Nun soll es erneut ein GT richten: Eine Konzeptstudie vorerst – und anders als der nur 1,23 Meter flache Urahn ein Kompakt-SUV im Coupé-Stil. Weshalb der Neue folgerichtig GT X heißt. In Anlehnung an den aktuellen Namenszusatz der Hochbeiner. Und weil er mit einem Lithium-Ionen-Akku im Boden rein elektrisch fährt, ist der 4,06 Meter kurze Fünftürer so etwas wie ein rollendes Zurück in eine im Wortsinn spannende Zukunft.

Ob der GT X Experimental auch so oder wenigstens so ähnlich gebaut wird? Opel-Chef Michael Lohscheller verspricht jedenfalls einen klaren Ausblick darauf, wie sie im Zeichen des Blitzes Mobilität Mitte der 2020er-Jahre sehen – nämlich wie stets in der 120 Jahre währenden Automobilgeschichte des Unternehmens: deutsch, nahbar und begeisternd. Schon mal ein starkes Indiz.

Alles andere wäre auch schade: Das Design ist mutig und charmant zugleich. Gegenläufig öffnende Türen erinnern zwar an den sanft entschlafenen Meriva – aber eben auch an Rolls Royce. Und: Weil es keine störende B-Säule gibt, gerät der Zustieg sensationell komfortabel. Griffe übrigens sucht man so vergebens wie Außenspiegel. Das seitliche Portal öffnet auf Knopfdruck – und der Rückblick erfolgt über Kameras, die aus den Seiten der Motorhaube hervortreten.

Doch bei aller futuristischen Gestaltung – eine Hommage an hauseigene Tradition ist der GT X ebenfalls. Zuallererst bei der Farbe. Der untere Teil erscheint in hellem Grau, während der obere Bereich samt Motorhaube, Scheiben und Dach in einem fast schwarzen Nachtblau gehalten ist. Dazwischen fließt eine strahlend gelbe Signaturlinie. Moderne Interpretation des Rüsselsheim’schen grau-schwarz-gelb.

Auch fürs Antlitz des GT X haben die Designer Anleihen im hauseigenen Archiv genommen. Gibt doch beim künftigen Opel-Gesicht der Kompass die Richtung vor. Zwei rechtwinklige Achsen rücken das Marken-Emblem mehr denn je in den optischen Mittelpunkt. Die vertikale Linie wird bestimmt durch eine scharfe "Bügelfalte" in der Motorhaube und unterhalb des Blitzes weitergeführt. Die flügelförmigen Tagfahrlichter markieren das horizontale Pendant. Beides entstammt dem Geist des ersten Opel Manta. Kollateralnutzen des neuen Buges: In seinem Schutz findet sich der perfekte Platz für all die Sensoren und Kameras autonomen Fahrens.

Die gekreuzte Idee setzt sich im Innenraum fort. Und schon der Name "Pure Panel" verrät die Reduktion auf das Wesentliche. Ein einziger breiter Bildschirm ersetzt all die Monitore, Regler und Tasten der aktuellen Serienmodelle. Theoretisch hätte man selbst das Steuer woanders platzieren können – der GT X lenkt sich ohne traditionelle Säule ausschließlich über elektrisch übertragene Impulse.

Die Richtung ist ohnehin klar…

Bei unseren Recherchen erhalten wir Unterstützung von Herstellern und Agenturen. Dies hat keinen Einfluss auf den Inhalt der Berichterstattung.

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