Die Motoren, allesamt Zwei-Liter-Diesel mit SCR-Kat, machen ihren Job unaufgeregt und nur wenig hörbar. Für den innerstädtischen Lieferdienst tut’s sicherlich der schwächste, hat man Schweres oder Eiliges im Kreuz, darf’s gerne auch etwas stärker sein. Die Kraft sortiert sich von Hand über sechs Gänge oder – höchst entspannend – automatisch in acht Stufen.
Die Federung ist zweckmäßig straff und erfreulich wankstabil. Damit alles im Lot bleibt, haben sie in Hannover fünf verschiedene Hinterachsen konstruiert. Je nach Antrieb, Ladung und Einsatz. Am Ende sorgen die Fahrwerke schon fast für Pkw-Gefühl. Da macht dann sogar ein leichter Laster Lust.
Möglich wird das auch, weil – erstmals in einem Transporter – die Servolenkung elektromechanisch arbeitet. Damit hält der Crafter auf Wunsch ein Gespann stabil, findet in und aus Parklücken, und falls es mal stürmisch wird, hilft bei Kasten und Kombi der serienmäßige Seitenwind-Assistent. Ebenfalls im Angebot: Abstands-Tempomat, Rückfahrkamera und Sensoren, die warnen, bevor man sich hässliche Dellen in die lange Flanke fährt.
Trotz aller Technik ist der Crafter aber auch ein Arbeitstier. Mit Frontantrieb steckt er in der längsten Version 18,4 Kubikmeter Fracht weg. Das entspricht sechs Euro-Paletten oder neun Roll-Containern – bei maximal vier Tonnen Zuladung. So viel darf auch der Allrad verfrachten. Heckgetrieben packt er sogar bis zu 5,5 Tonnen. Und ein Anhänger bis 3,5 Tonnen darf auch noch ran. Interessant für Werkstattfahrzeuge und andere Schwerarbeiter: Mit dem optionalen Nebenabtrieb lassen sich am Getriebe bis zu 40 Kilowatt Leistung abnehmen.
Gute Nachricht für alle Kurierfahrer und Paketboten: Der Einstieg in den Laderaum ist zehn Zentimeter niedriger als beim Vorgänger - und die Schiebetüren laufen schneller. Serienmäßiger Clou: Fahrerkabine und Laderaum lassen sich per Funk getrennt öffnen und schließen.
Apropos Vorgänger: Der Einstiegspreis für das Basismodell mit 102 PS, mittlerem Radstand und Hochdach liegt mit 35 475 Euro (knapp 30 000 Euro netto) rund 2000 Euro günstiger.
Wie es aussieht, hat VW mit dem kleinen Laster Großes vor.