Der aus dem Schiffsbau entlehnte Grundsatz "Länge läuft" gilt auch beim Tarraco. Bei schneller Fahrt kaum zu erschüttern – und mit ordentlich Federweg, falls es doch mal unwegsam wird. Bei 20-Zoll-Rädern in 25 Zoll großen Radhäusern darf einiges Ungemach unter der Lauffläche kommen. Die Lenkung arbeitet akkurat, könnte allerdings einen Hauch mehr Rückmeldung vertragen. Und wer’s lieber richtig kurvenknackig schätzt, sollte ins adaptive Fahrwerk DCC investieren. Per Fingerdruck geht es da mit Dämpfern, Lenkung und Schaltpunkten von Sänfte über Serie Richtung Sport.
Das vorrangig aus Gründen der CO2-Minderung lang übersetzte Getriebe verleitet allerdings eher zu gemächlicher Fahrt. Ebenso das Ambiente: ausladendes Armaturenbrett mit serienmäßig digitalem Cockpit plus aufragendem Touchscreen. Alles schön umschäumt und mit viel Liebe zum Detail verarbeitet. Gleichsam Komfort ab Werk. Auch der Blick aus der Vogelperspektive ist möglich. Und wer nicht einfach nur Auto fahren will – der optionale Highspeed-Internet-Zugang macht den Tarraco zum rollenden Hotspot.
In Sachen Sicherheit ist so ziemlich alles verfügbar, was sich in den diversen Konzern-Regalen findet. Die Multikollisionsbremse ist bei allen Modellen an Bord. Optional gibt es Helferlein, die Abstand und Spur halten, ein- und ausparken, im Stau übernehmen und bis zum Stillstand bremsen, sollte der Fahrer untüchtig werden. Erstmals in einem Seat überhaupt: Falls ein übler Crash oder gar ein Überschlag droht, bereitet der Tarraco zum Schutz der Insassen schon mal alles vor. Will heißen: Gurt straff, Dach und Fenster zu, Sitz so gut es noch geht optimal zum Airbag.
Im Schaufenster steht Seats Jüngster ab Anfang Februar. Mitnehmen kann man ihn dann bereits ab 29 980 Euro. Das ist ein fairer Preis. Doch Vorsicht: Die Liste der hübschen – und auch teuren – Annehmlichkeiten ist lang. So oder so kann man mit dem Gefühl vom Hof fahren, etwas richtig Großes gekauft zu haben . . .