Der Rest ist Feintuning. Wo die Bremse ihren Druckpunkt hat, wann genau das Gaspedal reagiert. Wer am oberen Ende der Skala fahren will, muss das Auto im Grenzbereich exakt auf Kurs halten können. Richtig gut geht das nur, wenn man ihm auch vertrauen kann.
Und also haben sie ein Auto hingestellt, auf das Verlass ist. Vor allem, wenn man eben kein Profi ist. Mit adaptivem Fahrwerk und einem willig gehorchenden Heck gegen das Untersteuern. Ein Auto, das sich kraftvoll beschleunigen und ebenso hart wieder verzögern lässt, vor allem aber sensationell präzise dirigieren. Für echte Kurvenfreude und den wohligen Schauer zwischendurch.
An Power haben sie nicht gespart. 250 PS leistet der Zwei-Liter-Turbo in der Serien-Version für 29 700 Euro. Den ersten echten Sportler des Hauses, so die Philosophie, sollen sich auch Jüngere leisten können. Die Performance-Variante (32 200 Euro) wartet mit 275 PS, elektronisch gesteuertem Differenzial und einem Norm-Sprint in 6,1 Sekunden auf. Dank Klappensteuerung lässt dann auch der zweiflutige Auspuff ordentlich von sich hören – und ab Januar kann man zudem verstellbare Stabis, härtere-Bremsbeläge und belederte Renn-Sitze ordern.
So oder so verlangt der i30 N sportlich-traditionell nach Gangwechseln in der Mittelkonsole. Eine besondere Freude für Asphalt-Puristen, die eine Automatik selbst mit Schaltwippen immer nur für die zweitbeste Lösung bei der Drehzahl-Suche halten. Für besonders schnelle Wechsel im Räderwerk gibt der i30 N automatisch Zwischengas.
Natürlich kann man auch ganz normal zum Einkaufen fahren. Mit vier Türen, ordentlich Platz und schickem Touchscreen. Womöglich waren deshalb die 100 limitierten "First Edition"-Exemplare in anderthalb Tagen vergriffen. Vielleicht aber auch, weil alle in "Performance Blue" lackiert waren. Das Blau, in dem Hyundai in der Rallye-WM unterwegs ist.
Egal. Beim Fahren soll es funken. Und der Lenkrad-Spaß Vorrang haben vor Rundenzeiten. Beides, sagt Biermann, hängt nicht unmittelbar zusammen. Und so will er Hyundais ersten Top-Sportler lieber an Schlägen pro Minute messen. Keine schlechte Idee für ein Auto, das mitten ins Herz trifft.