Eigener Inhalt Honda Civic: Jetzt als Diesel und mit Neun-Gang-Automatik

Wolfgang Plank

Ja, sie bauen noch andere Modelle bei Honda. Aber Botschafter für "The Power of Dreams" ist nun mal der Civic. Seit 1972 steht der Name wie ein Synonym - auch wenn sich der Anblick gewandelt hat. Aktuell läuft die zehnte Generation vom Band. Nur der Toyota Corolla hat eine mehr in seiner Biographie.

 
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Geholfen hat dem Civic stets, dass er eben kein Markengesicht hat, das zwingend gepflegt werden muss. Darum auch kein Vergleich mit dem Ufo-haften Typ des Vorgängers – Nummer zehn gibt sich bodennäher. Auch für die Passagiere, die jetzt gut drei Zentimeter tiefer sitzen. Die flache Silhouette kaschiert zudem die auf 4,52 Meter gewachsene Länge. Das bringt hinten mehr Freiheit an den Beinen, aber nur wenig mehr am Kopf. Dafür fasst das Raum-Schiff bei geklapptem Gestühl fast 1,3 Kubikmeter.

Während die ersten Marken bereits abschwören, schiebt Honda ganz bewusst einen Diesel nach. Ein Drittel aller Autos, glauben die Japaner, wird 2021 in Europa noch hochverdichtet fahren. Und darum haben sie den alten 1,6-Liter-Motor samt Abgas-Reinigung radikal umgebaut.

Speziell geschliffene Zylinderwände sorgen für deutlich weniger Reibung mit den Kolben, die statt Aluminium aus Stahl sind, um weniger Wärme in den Block gelangen zu lassen. Nebeneffekt: Ein geringerer Druck bei der Verbrennung, weshalb der Zylinderkopf weniger massig sein kann – und damit fast 300 Gramm leichter.

Heraus kommen am Ende 120 PS, die den Civic auskömmlich und ohne große Störgeräusche voranbringen. Für den Fünf-Türer steht der neue Antrieb ab März zur Verfügung, für die Limousine ab Mai. Sortiert wird über ein kurz und knackig zu schaltendes Sechs-Gang-Getriebe, ab dem Sommer ist zudem eine Wandler-Automatik mit neun Stufen im Angebot.

Auch am Fahrwerk haben die Ingenieure getüftelt und die Abstimmung behutsam Richtung straff getrimmt. In einigen Modellen sind zudem variable Dämpfer verbaut. Damit fährt sich der Civic bis hinein ins kontrollierte Untersteuern agil und schick. Auch die Lenkung überzeugt mit hoher Präzision, könnte aber etwas mehr Rückmeldung vertragen.

Ordentlich aufgeräumt wurde im Cockpit. Die Instrumente digital, dazu ein Sieben-Zoll-Touchscreen und Anschluss für Smartphones aller Art. Modern geht es auch im Hintergrund zu: Serienmäßig hält der Civic Tempo, Spur und Abstand, blickt auf Fußgänger und Verkehrszeichen – und zur Not bremst er. Ab der Ausstattung "Executive" äugt er zudem in den toten Winkel und überwacht den Querverkehr.

So viel Sicherheit tut gut, hat aber ihren Preis. Der Diesel beginnt bei 21 390 Euro. Wer lieber auf Benzin setzt, wird ab 19 990 Euro fündig.

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