Andere Studien zeigen: Der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel ist – auch ohne Corona – vor allem für Pendler wenig attraktiv. Nahverkehrssysteme der Zukunft dürften nicht mehr streng auf Linien ausgerichtet sein, sondern müssten mehr individuelle Mobilität ermöglichen, die Busse und Bahnen mit Sammeltaxis und Sharing-Diensten verknüpft.
Womöglich liegt das Beharren auf dem eigenen Auto aber nicht nur an Vorsicht und Bequemlichkeit – sondern schlicht an Unwissen. So unterschätzen die Deutschen nämlich gewaltig, was ein eigener Wagen tatsächlich kostet.
Laut einer Studie des Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, der Universität Mannheim und der Yale University belaufen sich die monatlichen Gesamtausgaben für Wertverlust, Steuern, Versicherung, Wartungs- und Reparaturkosten sowie Sprit im Schnitt auf 425 Euro. Die meisten Autobesitzer schätzten jedoch, dass sie nur 204 Euro im Monat ausgeben – das ist weniger als die Hälfte. Forscher glauben, dass ein Drittel der Deutschen auf ein eigenes Auto verzichten würden, sobald sie um die exakten finanziellen Lasten wüssten.
Das würde dann wieder mehr die Stadtplaner freuen als die Hersteller.