Peugeot setzt aber auch ein Signal an alle, die den Diesel so gerne zum Altmetall packen würden. In Sochaux jedenfalls hat der Öl-Brenner noch eine Heimstatt. Als 1,5-Liter-Vierzylinder mit 102 PS verrichtet er seinen Job auch im 208 prima und ohne groß von sich hören zu lassen. Und egal welcher Motor – die Franzosen sorgen mit glattem Unterboden und elektronisch gesteuerten Lufteinlässen für aerodynamischen Feinschliff.
Bis Februar muss sich gedulden, wer im 208 elektrisch dahinsäuseln will. Optisch gibt’s kaum Unterschiede, wohl aber in den Tiefen des Bodens. Dort verbirgt sich ein Akku mit 50 kWh, der für 340 Kilometer gut sein soll. Und wenn man dem Reiz der Beschleunigung nicht allzu oft erliegt, ist dieser Wert im Alltag gar nicht so unrealistisch. Dynamik kostet halt Distanz – alte Batterie-Fahrer-Weisheit. Allerdings bringen 30 Minuten an einem 100-kW-Schnelllader 80 Prozent Kapazität. An einer Wallbox muss man gute fünf Stunden zapfen, an der Steckdose schon mehr als dreimal so lange.
Mit 136 PS ist der e-208 nicht nur nominell die stärkste Version, er macht auch am meisten Spaß. Das liegt mit am tiefen Schwerpunkt, der dem eher komfortabel abgestimmten Wagen zu etwas mehr Sportlichkeit verhilft. Aber auch wenn Peugeots Jüngster ausdrücklich nicht für die heiße Hatz zwischendurch gedacht ist – die Lenkung dürfte ruhig stärker das Gefühl vermitteln, dass Volant und Vorderräder miteinander zu tun haben.
Das Angebot an Assistenz ist überaus reichhaltig, kostet aber zusätzlich. Je nach Ausstattung hält der 208 Tempo, Abstand und Spur, späht in tote Winkel, erkennt Verkehrszeichen, manövriert durch den Stau und bremst zur Not. Das ist im Segment der Kleinwagen schon eine Ansage. Kleiner Wermutstropfen: Beim Crashtest Euro NCAP gab’s wegen Schwächen bei der Fußgängersicherheit nur vier von fünf Sternen.
Zu haben ist der neue Peugeot 208 ab 15 490 Euro. Echter Komfort beginnt etwa bei 18 000 Euro, und für die Top-Modelle muss man ab 22 300 Euro veranschlagen. Das ist noch immer ein gutes Stück entfernt von den 30 450 Euro, bei denen der elektrische 208 startet – inklusive acht Jahren Garantie (maximal 160 000 Kilometer) für 70 Prozent der Batterie-Kapazität.
Auch sanfte Kralle kostet halt.