Besserung ist also nur in Sicht, wenn die Zahl der Autos sinkt. Weil man sich eben nur bei Bedarf eines holt, zum Beispiel. Das mag vielen noch ungewöhnlich erscheinen, weil es Jahrzehnte lang etwas wert war, ein eigenes Auto zu haben. Es sind daher eher die Jungen, die lieber buchen als besitzen. Man spart sich Versicherung, Steuer, Reparaturen, Hauptuntersuchung und Parkgebühren.
Doch warum hat die Mobilität der Zukunft einen Bundestagswahlkampf lang, plus Jamaika-Sondierung plus GroKo-Verhandlung, keine große Rolle gespielt? Weil man dann erklären müsste, wie dieses Land es künftig mit den Jobs halten will. Ob die als Folge von immer noch mehr Effizienz tatsächlich immer noch mehr Richtung Innenstädte strömen sollen – und mit ihnen zwangsläufig die Pendler? Und warum man in den Ministerien das Auto mit digitaler Infrastruktur verknüpft und eben nicht mit den Ressorts Arbeit, Bauen oder Wohnen?
Und was hört man von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer? Der mosert gelegentlich ein klein wenig über halsstarrige Auto-Bosse, vertritt ansonsten aber die Auffassung, die Menschen sollten doch einfach alte Diesel verschrotten und neue kaufen. Dann wäre zumindest das Problem mit der schlechten Luft in den Städten kleiner.
Politische Fantasie klingt irgendwie anders ...