So jedenfalls funktioniert die Theorie. Was die Praxis stattdessen bringen kann, hat Xavier gezeigt – der erste heftige Herbststurm dieses Jahres. Zugegeben eine Ausnahmesituation. Doch als die ersten Äste fielen, war es in Deutschlands Hauptstadt erst einmal vorbei mit dem öffentlichen Nahverkehr. Sämtliche Stadtbusse stellten umgehend den Betrieb ein, ebenso Züge und S-Bahnen. Gerade mal im Untergrund verkehrten noch ein paar wenige Waggons.
Das einzige, was zuverlässig fuhr, waren – Autos. Ganz normale, angeblich so altmodische Autos. Jedenfalls so lange, bis es in der Folge wieder mal zu viele wurden. Doch wer keines hatte, war gänzlich aufgeschmissen. Und zwar bis spät in die Nacht. Kein Wunder, dass sämtliche Mietwagen innerhalb von Minuten ausgebucht waren. Lieber zähfließender Verkehr oder ein Umweg als durchnässt und ohne Chance auf Weiterkommen.
Vielleicht sollte also jemand laut "Xavier" rufen, wenn sie im politischen Berlin demnächst wieder das Auto verteufeln. Ganz ohne wird es nämlich noch für einige Zeit auch in der Stadt nicht gehen. Die Herausforderung ist, es bis dahin klug anzustellen. Und sei es nur, den öffentlichen Nahverkehr einigermaßen wetterfest zu machen.