Für den stilechten Nervenkitzel müsste man sich eigentlich nach Choccayhua begeben. Ein kleines Dorf in den peruanischen Anden, 4000 Meter hoch gelegen. Etwas abseits der üblichen Touristenziele zwar, aber immerhin könnte man dort über die letzte Hängebrücke spazieren, die noch aus der Inkazeit stammt: Qu’eswachaka, runde 28 Meter lang, etwa 1,20 Meter breit, selbstverständlich schwankend – und zehn Stockwerke über den reißenden Fluten des Rio Apurimac. Qu’eswachaka zu begehen ist nicht jedermanns Sache, auch wenn die Konstruktion jedes Jahr neu gebaut wird, genauer: geflochten. Aus Gras. Eine Brücke, die man sich vorstellen muss wie die, auf der Indiana Jones in "Der Tempel des Todes" mit seinem Erzfeind Mola Ram an- oder besser übereinander gerät. Oder wie jene, über die am Ende Daniel alias Sean Connery schreitet – der Mann, der König sein wollte.