Eigener Inhalt Grün, wird’s bald!

Wolfgang Plank
 Quelle: Unbekannt

Der Frühling steht vor der Tür. Höchste Zeit, um in Sachen Erwachen erste Akzente zu setzen.

 
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St. Patrick’s Day an diesem Samstag gibt schon mal die offizielle Richtung vor: Grün. Das mögen Puristen irischen Brauchtums auf die Landesfarbe beziehen, praktischer gedacht indes kann man damit dem wartenden Frühling schon mal ein eindeutiges Signal geben. Nur mehr Stunden vor dem offiziellen Beginn am 20. März sieht es für die baldige Ankunft einigermaßen gut aus. Väterchen Frost scheint geschlagen, und auch wenn der Lenz uns vorerst womöglich nur grüßen will, aber eben noch nicht mehr – es mehren sich die Anzeichen, wonach demnächst wieder verstärkt modische Aspekte in die Auswahl unsere Garderobe einfließen und nicht vorrangig Schutz vor Kälte.

Es klingt also schwer nach Aufbruch. Zumal wir in zwei Wochen ja schon wieder Ostern feiern. Untrügliches Zeichen für den kalendarischen Fortschritt ist der mahnende Tonfall der Gefährtin, Mann könnte doch im Garten schon mal dieses oder auf dem Balkon jenes … Und wo er doch gerade dabei ist, wären da noch … Da fällt es schwer, die über den Winter gepflegte Politik der ruhigen Hand dauerhaft fortzusetzen. Schließlich heißt es nicht umsonst Beete und Arbeit …

Nun ließe sich schüchtern einwenden, dass im Zusammenhang mit Frühling ja gerne von Erwachen gesprochen wird und also einer eher bedächtigen Form des Loslegens, während sich zumindest in der bekannteren Literatur keinerlei Belege für unmittelbaren Katapultstart nach Abriss des Kalenderblattes finden lassen.

Erfahrungsgemäß führt derlei Vorbringen höchst selten zu einem Sinneswandel auf der anderen Seite, weshalb man sich auch gleich in sein Schicksal ergeben kann. Zumal schon beim ebenfalls in Kürze dräuenden Frühjahrsputz eine ganz ähnliche Debatte anstünde. Man befasse sich also erst mal pflichtschuldigst mit dem Präparieren von Spaten, Hacke und Rechen – um bei der Gelegenheit kundzutun, dass selbstverständlich auch der Gartengrill demnächst auskömmlicher Pflege bedürfe. Und erst noch das salzgeplagte Auto …

Ewig aber hält auch diese Strategie nicht – und also sollte man sich tunlichst schon mal einen Plan B zurechtlegen. Einen, bei dem Gemahlin oder Gefährtin nur schwerlich insistieren kann.

Am besten geht da immer noch Sport. So gut wie kein Gespons wird auf Gartenarbeit beharren, wenn der Gatte etwas gegen seine Pfunde tut. Auch wenn man selbst gerne warten würde, bis des Morgens auch das letzte Restchen Raureif verschwunden ist – das ist dann eben der Preis.

Und mal ganz ehrlich: Brauchen wir wirklich noch langen Anlauf, wo sich nach Monaten tristen Graus endlich wieder die Sonne zeigt? Ausruhen kann man sich im nächsten Winter wieder zur Genüge. Jetzt heißt es erst einmal: Auf in den Frühling.

Zweimal die Woche ein kleines Läufchen zum Beispiel oder ein paar zügige Bahnen im Becken. Wahlweise für Zimmersportler ein halbes Stündchen auf der Rolle oder am Rudergerät. Gerne auch Gymnastik oder Gewichte, Yoga oder Kletterwand. Hauptsache, man bringt irgendwie die winterliche Behäbigkeit aus Kopf und Gliedern.

Und wer weiß: Vielleicht ernten wir ja nicht nur verwundertes Kopfschütteln, sondern echte Anerkennung. Womöglich sogar das Angebot, bei anhaltender Betätigung in Sachen Fitness als Ausgleich im grünen Bereich ein wenig Großzügigkeit walten zu lassen.

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