Eigener Inhalt Auf die Päckchen ...

Wolfgang Plank
 Quelle: Unbekannt

Weihnachten steht vor der Tür. Wer sich jetzt aufrafft, schafft die Geschenke-Tour noch ohne Hektik.

 
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Vier Wochen. Ja, tatsächlich vier. Genau genommen: nur mehr vier. Dann ist tatsächlich Weihnachten. Und klar: Kommt wie jedes Jahr völlig überraschend. Dieses Mal noch mehr. Eben haben wir noch den nicht enden wollenden Sommer gepriesen – und plötzlich soll man Advent im Kopf haben und Glühwein im Bauch. Schafft doch kein vernünftiger Mensch. Womöglich wäre es doch hilfreich, schon mal die Last-Minute-Angebote für einschlägige Weißer-Strand-plus-Palmen-Destinationen zu studieren …

Klar hätten wir gewarnt sein können. Spätestens, als wir beim Discounter um die Ecke bei 25 Grad Außentemperatur über die erste Palette Spekulatius gestolpert sind. Genau da, wo wir die Woche zuvor noch einen größeren Posten Holzkohle samt Grillschalen im Super-Sonder-Schnäppchen-Angebot eingefasst haben. Und: Haben wir uns nicht noch sogar darüber schlapp gelacht, dass Adventsrummel und der Beginn der großen Ferien demnächst vielleicht zusammenfallen?

Dabei hatten wir uns doch Silvester ganz fest geschworen, in diesem Jahr aber mal so was von früh dran zu sein mit dem Geschenke-Kauf. Aufmerksam hinhören wollten wir, wenn Verwandte von Dingen schwärmen würden – und rechtzeitig notieren, falls im Kreis der Bekannten und Kollegen erkennbar würde, womit man zum Fest der Feste eine kleine Freude machen könnte. Okay. Hat nicht so recht geklappt, müssen wir Ende November feststellen. Aber nächstes Jahr gehen wir Operation "Präsent" deutlich professioneller an. Versprochen.

Gut, muss es halt dieses Mal noch ohne Schenkers Liste gehen. Und noch liegen wir gut in der Zeit. Vier Wochen sind kauftechnisch gesehen eine Ewigkeit. Und ein ökonomischer Vorsprung obendrein. Setzt erst der Rummel ein, schießen auch die Preise nach oben. Das ist bei Eiskratzern und Scheibenwasch-Konzentrat ja kein bisschen anders. So aber besteht weiterhin die große Chance, nicht nur den Puls, sondern auch das Portemonnaie zu schonen.

Allzu viel Aufschub indes duldet die Sache nicht mehr. Schließlich wollen wir ja mit unserem Geschenk Wertschätzung zeigen, Dankbarkeit, im allerbesten Fall sogar Zuneigung – und darum sollten wir ein wenig auf die Suche gehen, um bei den Beschenkten eben gerade nicht den fatalen Eindruck zu erwecken, wir hätten in allerletzter Minute noch an der Tanke zugeschlagen.

Wer gerne dem Fernkauf frönt, ist ohnehin fein raus. Ein Abend mit Konzentration im Kopf und Laptop auf den Knien – schon ist für unter dem Baum das meiste erledigt. Noch ein Häkchen bei "als Geschenk verpacken" und selbst das Hantieren mit störrischen Papierrollen, Schere und Kleber bleibt einem erspart. Inklusive das Kräuseln von Bändern über dem Messerrücken.

Wer lieber den heimischen Handel beglückt, sollte das Prinzip vom frühen Vogel beherzigen – oder das letzte Stündlein vor Ladenschluss schlagen lassen. Da sind Menschen hinter Theken nervlich zwar manchmal schon ein bisschen angeschlagen, aber zumindest befinden sich im Regelfall die Kolonnen der ebenfalls nach Präsenten Suchenden schon wieder erschöpft auf dem Heimweg.

Ach ja: Wer seine Sachen im Säckchen hat, darf sich neben einem Schlückchen Glühwein einen kleinen, aber schadenfrohen Rundumblick gönnen auf all diejenigen, die hektisch durch Budengassen hasten – auf der Suche nach irgendwelchen guten Gaben …

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