Zulieferindustrie IG Metall fordert Bekenntnis zum Standort Brotterode

Für Veranstaltungen wie Industrie Intouch öffnete Automotive Lighting in der Vergangenheit gerne seine Türen. Doch die Gewerkschaft ist in Sorge, wenn es um die Zukunft des Standortes geht. Archivf Foto: /ari

Seit Monaten fordern Belegschaft und Gewerkschaft klare Aussagen des Managements, wie es für die rund 750 Beschäftigten bei Marelli Automotive Lighting weitergehen soll. Denn nach Auskunft der Gewerkschaft droht bei dem Scheinwerfer-Hersteller das Licht auszugehen.

 
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Brotterode - Die Scheinwerfer von Marelli Automotive Lighting in Brotterode im Landkreis Schmalkalden-Meiningen sind in vielen Autos verbaut, die auf deutschen Straßen fahren. Doch laut Gewerkschaft IG Metall ist die Zukunft des Standorts mit rund 750 Mitarbeitern alles andere als sicher. Daher veranstaltet die IG Metall gemeinsam mit der Belegschaft am Freitag einen Aktionstag im Werk in Brotterode.

„Wir lassen uns nicht das Licht ausknipsen! IG Metall und Belegschaft kämpfen um den Standort“, teilte Uwe Laubach, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Suhl-Sonneberg jetzt mit. Bei Marelli Automotive Lighting in Brotterode produzieren etwa 750 Beschäftigte insbesondere Hauptscheinwerfer für verschiedene Automobilhersteller. Sowohl für das Werk in Brotterode wie auch das Schwesterwerk in Reutlingen ist die mittelfristige Zukunft unklar, erklärte Laubach weiter. Momentane Volumenaufträge in Brotterode würden in den kommenden zwei bis drei Jahren auslaufen. Neuaufträge seien bisher nicht in Sicht.

„Nach monatelangen, bisher ergebnislosen Verhandlungen mit dem Arbeitgeber haben sich die Fakten nicht geändert. Aktuelle Volumenaufträge laufen zeitnah aus und vollkommen offen ist die Frage, wie das Werk in Brotterode danach ausgelastet wird. Um auf die Problematik aufmerksam zu machen, führt die IG Metall Suhl-Sonneberg am 8. Oktober einen betrieblichen Aktionstag durch. Marelli ist die linke und zugleich rechte Herzkammer von Brotterode. Wenn dieser Standort in Frage steht, hätte das für die ganze Region bittere Auswirkungen. Das Management muss sich jetzt zu Brotterode bekennen“, fordert Laubach.

Marelli gehört seit 2019 zur japanischen Calsonic Kansei Corporation. Diese hatte den Scheinwerfer-Spezialisten vom Fiat-Chrysler-Konzern übernommen. Der Standort Brotterode hat ein wechselvolle Geschichte hinter sich. Automotive Lighting ging 1999 als Joint Venture aus der Lighting Group von Magneti Marelli und der K2 Lichttechnik von Bosch hervor. 2003 erwarb Magneti Marelli die restlichen Unternehmensanteile.

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