Ost-Zukunftszentrum Sonneberg raus, Jena und Eisenach bleiben drin

Dort hätte das Zukunftszentrum entstehen sollen: Das einstige Woolworth-Gelände in Sonneberg. Foto: Carl-Heinz Zitzmann

Ein Ort der Forschung und Begegnung zwischen Ost und West: Dafür steht das geplante „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und europäische Transformation“. Sonneberg war einer der sieben Bewerber um den Standort – und ist nun in der ersten Runde ausgeschieden. Noch im Rennen sind Eisenach und der Favorit der Thüringer Landesregierung, Jena.

 
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Sonneberg ist im Wettbewerb um den Standort des „Zukunftszentrums Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ ausgeschieden. Die Jury habe der Stadt mitgeteilt, dass die Bewerbung Sonnebergs nicht weiterverfolgt wird, erklärte Bürgermeister Heiko Voigt am Dienstag. Sonneberg hatte in Abstimmung mit seiner bayerischen Schwesterstadt Neustadt ein Konzept für das Gelände des ehemaligen Woolworth-Kaufhauses im Zentrum vorgelegt.

Zugleich erreichen Jena und Eisenach die nächste Runde des Wettbewerbs. Die Jury werde die Universitätsstadt besuchen und sich das Konzert für ein Gelände in der Innenstadt genauer anschauen, hieß es am Dienstag in Jena. Die Eisenacher Stadtverwaltung bestätigte am Mittwoch, dass man es in die Endrunde geschafft hat. Eisenach werden aber nur geringe Chancen eingeräumt; bereits vor Wochen hatte sich die Thüringer Landesregierung drauf festgelegt, nur Jena bei seinem Ansinnen zu unterstützen.

Der Bund will für einen dreistelligen Millionenbetrag ein „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ in Ostdeutschland errichten und es ab 2028 mit jährlich mit 40 Millionen Euro finanzieren. Die neue Institution mit 200 Mitarbeitern soll die ostdeutschen Erfahrungen mit der Vereinigung würdigen und Lehren daraus nutzbar machen. Gesellschaftliche Umbrüche sollen aus künstlerischer und wissenschaftlicher Sicht beleuchtet werden. Als Stätte von Bildung und Kultur soll es den Dialog und Austausch zwischen Ost und West in Deutschland und Europa fördern und laut Konzept mindestens 400 000 jährlichen Besucher empfangen. Über den Standort will die Bundesregierung Anfang kommenden Jahres entscheiden, auf der Grundlage des Votums einer unabhängige Jury.

Sieben Städte hatten sich als Standort für die Institution beworben, darunter mit Mühlhausen eine weitere Thüringer Kommune. Die Stadt mit ihrem hessischen Partner Eschwege hatte bereits vor einigen Tagen eine Absage bekommen.

Weitere Bewerber sind Halle an der Saale und Frankfurt an der Oder sowie Leipzig und Plauen mit einer gemeinsamen Kandidatur. Als Favorit wird bisher Frankfurt gehandelt, das vor allem mit einer deutsch-polnischen Universität punkten kann und dessen Bewerbung von Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam unterstützt wird.

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