Zukunftsinvestition Elschukom baut Firmenstandort aus

Rolf Dieter Lorenz
An die Kelle, fertig, los: Chefin Ute Poerschke und Vizelandrat Dirk Lindner (zweite und vierter von rechts) bei der Grundsteinlegung. Foto: Rolf Dieter Lorenz

Wegen einer Unwetterwarnung hat Elschukom in Veilsdorf die Grundsteinlegung für ein neues Büro- und Produktionsgebäude verschieben müssen. Nun wurde sie nachgeholt. Die Firma braucht Platz für Wachstum in der Zukunft.

 
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Diesmal meinte es das Wetter gut mit der familiengeführten Firma in Veilsdorf. Keine Gewitter-, Starkregen- und Sturmvorhersage. Stattdessen herrlicher Sonnenschein und kaum Wolken. Die ursprünglich für den 20. Mai geplante Grundsteinlegung wurde für Gäste und Mitarbeiter am vergangenen Freitagnachmittag nach dem symbolischen Baustart zu einer kleinen Frühsommerparty mit Kaffee, Kaltgetränken, Kuchen und Snacks.

Der Anlass, den Beginn der Errichtung einer knapp 1000 Quadratmeter großen Produktions- und Lagerhalle sowie eines gut 1600 Quadratmeter großen, dreigeschossigen Bürogebäudes zu feiern, hat einen ernsten, wirtschaftlichen Hintergrund. Der Feinstdrahthersteller braucht mehr Platz, um sich für den weltweiten Wettbewerb zu wappnen. Seit 32 Jahren fertigt Elschukom mit inzwischen 100 Mitarbeitern Feinstdrähte sowie Schutzmodule und Sicherungssysteme. Sie werden benötigt in der Sensorik, der Unterhaltungselektronik und Medizintechnik, in Assistenzsystemen der Automobilindustrie sowie in der Weltraumfahrt.

Der Herz jeder Sicherung ist der Schmelzleiterdraht. Die Nachfrage nach der Produktpalette der Veilsdorfer Firma ist hoch – Tendenz weiter steigend. Beliefert werden Kunden in aller Welt. In Taiwan und China – in Taipeh, Hongkong und Suzhou – unterhält das Unternehmen Auslandsvertretungen. „Mit unserem Draht umspannen wir im wahrsten Sinne des Wortes diesen Erdball“, sagte Ute Poerschke, die geschäftführende Gesellschafterin, bei anlässlich der Grundsteinlegung. „Mit der Vergrößerung unseres Firmensitzes erweitern wir unsere Kapazitäten und stellen uns nachhaltig für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft auf“, so Poerschke weiter. Damit schaffe das Unternehmen den notwendigen Platz, um neue Technologien zu etablieren und die Produktpalette zu erweitern.

Vizelandrat Dirk Lindner sprach von einem guten Tag für Veilsdorf und den Landkreis Hildburghausen. „Neue Büro- und Produktionsflächen bedeuten am Ende des Tages auch neue Arbeitsplätze und damit Zukunftschancen für junge Menschen in unserer Region“, sagte er. In diesem Zusammenhang erwähnte Lindner auch ein großes Problem, „das uns allen großes Kopfzerbrechen macht, nämlich die Fachkräfte-gewinnung.“

Das reine Angebot von Gewerbeflächen und Arbeitsplätzen reiche nicht mehr aus, um in dem sich zuspitzenden Konkurrenzkampf mit anderen Regionen, Fachkräfte zu halten, abgewanderte zurückzuholen oder neue für Südthüringen zu gewinnen. Immer wichtiger würden die weichen Standortfaktoren samt Lebensqualität in einer Region, so Lindner.

Da stellten sich Fragen nach dem Stand der Digitalisierung, des öffentlichen Personennahverkehrs, der medizinischen Versorgung sowie nach Standorten und Qualität von Schulen, Kindertagesstätten und Ausbildung. Der Vizelandrat kritisierte in diesem Zusammenhang das Thüringer Kultusministerium, das dem Berufsschulzentrum Hildburghausen die Ausbildung im Bereich der Metallberufe weggenommen habe. Das sei sicher der falsche Weg, sagte Dirk Linder. Er wünschte der Firma einen raschen und unfallfreien Baufortschritt.

Verantwortlich dafür ist der Projektentwickler Vollack aus Eisenach. Wenn alles nach Plan läuft, dann sollen die neuen Firmengebäude im Sommer nächsten Jahres fertiggestellt sein und eingeweiht werden. Zu den Baukosten, die mehrere Millionen Euro betragen dürften, wurde in den Projektdaten nichts mitgeteilt.

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