Zirkus in Sonneberg Der eine kommt, der andere sucht

Das neu geborene Lama im Zirkus Henry kam in Dörfles-Esbach zur Welt. Foto: privat/privat

Der „Circus Karl Buch“ hat sich in Sonneberg angekündigt. Der „Zirkus Henry“ sucht derweil ein Winterquartier für seine Tiere und den Fuhrpark. Henry war im Corona-Lockdown in Dörfles-Esbach gestrandet.

 
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Von Donnerstag, 6. Oktober, bis Sonntag, 16. Oktober, wird in Sonneberg auf dem Schießhausplatz ein Programm, mit Artisten, Clowns und Haustierdressuren mit Eseln, Pferden und Hunden geboten. Der „Circus Karl Buch“ aus Dissen in Niedersachsen hat sich angekündigt.

Im kleinen Zelt mit rund 500 Sitzplätzen entfaltet sich eine gemütliche Atmosphäre und erfreut große und kleine Kinder, versprechen die Zirkusleute. Die Vorstellungen sind werktags um 16 Uhr; am Sonntag, 9. Oktober auch um 16 Uhr und am Sonntag, 16. Oktober um 11 Uhr. Montag bis Mittwoch sind Ruhetage ohne Vorstellungen.

Es bietet sich ein Erlebnis für die ganze Familie. Der pfiffige Clown Angelo (Karl Buch) führt mit Humor durchs Programm und Miss Joelina schwebt im Spinnennetz durch die Zirkuskuppel. Häuptling Manolito lässt Pferde steigen und führt vier fröhliche Esel vor. Patricia zeigt ihre weit springenden Hunde. Fakir Alicimbra spukt Feuerkaskaden unter das Zirkuszelt. Linda schwebt im Luftring durch die Lüfte, Sandra lässt die Ringe um sich kreisen, Hula-Hoop mit Tempo. Clown Angelo mit Kids spielt „Bienchen, Bienchen gib mir Honig“ mit spritzigen Überraschungen. Weitere Akteure runden ein Programm von rund zwei Stunden ab.

Am Premierentag um 16 Uhr wird das 9-Euro-Ticket angeboten (der Gutschein dazu ist auf der Facebookseite circus.karlbuch zu finden). Alternativ gelten werktags die üblichen Ermäßigungen. Am Samstag ist Familientag an dem Erwachsene nur Kinderpreise bezahlen. Am Sonntag ist „Omitag“, was besagt, das Omas freien Eintritt haben. „Eine ideale Gelegenheit für alle Senioren sich den Sonntag zu versüßen“, meinen die Zirkusleute. Wer Fragen hat oder Karten reservieren möchte, erreicht die Artisten unter Telefon (0157)50286611.

Der Familienzirkus „Zirkus Henry“ sucht derweil schon ein Winterquartier für seine Tiere und den Fuhrpark. Zirkus Henry war in der Coronazeit in der Gemeinde Dörfles-Esbach gestrandet und fand in der Nähe von Coburg eine „Heimat auf Zeit“. Da man damals im Coburger Land so gut aufgenommen wurde und willkommen war, würde das Familienunternehmen wieder in die Region zurückkehren.

Gesucht wird nun eine Halle, eine Scheune oder auch ein leerstehender Bauernhof für die Unterbringung der Pferde, Kamele und Lamas und eine Fläche zum Abstellen der Wohnwägen und des Fuhrparks. Gebraucht wird die Unterkunft von Anfang November bis Anfang März nächsten Jahres. Die Miete wird im Voraus bezahlt, versicherte Zirkusdirektor Georg Frank. Ebenso wird eine Kaution hinterlegt. Angebote erbittet er unter Telefon (01 52) 53 22 28 06 direkt an das Familienunternehmen.

Auf die Gemeinde Dörfles-Esbach lässt Georg Frank nichts kommen. „Es war super hier. Bürgermeister, Familien mit kleinen Kindern, einfach alle haben uns von Anfang an fantastisch unterstützt“. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Präsenz in der Gemeinde zog der Zirkus Henry im März dieses Jahres weiter. Und trotz allen Lobs für seine vorübergehende Heimat war der Chef des traditionsreichen Unternehmens damals froh, dass es endlich wieder „normal“ weitergeht, wie er sagt. Für einen Zirkus bedeutet das: heute hier, morgen da.

Seit seiner Gründung 1812 in Breslau hat der Zirkus Höhen und Tiefen erlebt. Im Ersten Weltkrieg wurden die Pferde beschlagnahmt. Mehrfach zerfetzten Orkane die Zelte. „Aber gespielt haben wir immer, seit 210 Jahren. Es ging einfach immer weiter, über neun Generationen waren wir immer unterwegs“, erinnert sich Zirkusdirektor Georg Frank. „Erst Corona hat uns zwei Jahre an einem Ort festgehalten.“

Einen frostigen Start ins Leben hatte ein Baby-Kamel in Dörfles-Esbach erlebt. Im Januar erblickte das Fohlen im Circus Henry das Licht der Welt – bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Es war schon das dritte seiner Art, das in den letzten zwei Jahren im Corona-Quartier des Zirkus geboren wurde. Da Kamele 13 bis 14 Monate lang trächtig sein können, ist es nicht einfach, einen konkreten Zeitraum für Geburt auszumachen.

www.circus-karl-buch.de

www.circushenry.com

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