Zella-Mehlis Von der Erstbesteigung bis zum traditionellen Gipfelsturm

Anica Trommer
Oben angekommen auf dem Ruppberg, fühlen sich Marion Weiß aus Erfurt (links) und Doreen Dietsch aus Bad Langensalza wie die Könige. Foto: /M. Bauroth

Am 1. Mai führt der Weg vieler Wanderer traditionell auf den Ruppberg. Doch neben den Fans des Zella-Mehliser Hausberges wagen sich auch jene zum Gipfel, die dort noch nie zuvor waren.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Zella-Mehlis - Wie die Könige, so fühlen sich Marion Weiß und Doreen Dietsch. „Der Blick ist traumhaft“, schwärmen die Wanderer aus Erfurt und Bad Langensalza. Im Fernsehen haben die Freundinnen die Bergbaude auf dem Ruppberg zum ersten Mal gesehen. Doch im Bericht sei nicht die Rede von Zella-Mehlis gewesen, sondern nur vom Thüringer Wald. „Wir haben uns die Finger blutig gegoogelt, um herauszufinden, wo die Hütte steht“, erzählen sie. Mit Erfolg. Am Samstag konnten sie zum ersten Mal den Blick vom Plateau aus genießen. Eine Stunde dauerte die Anreise über die A71 beziehungsweise über Gotha. „Es hat sich auf jeden Fall gelohnt“, sagen sie.

Seit der Corona-Pandemie erwandern Doreen Dietsch und Marion Weiß regelmäßig gemeinsam neue Ziele in ganz Thüringen. 16 Orte haben sie im vergangenen Jahr erkundet – und schon neue Pläne. Der nächste Ausflug führt zur Hohen Möst. Außerdem möchten sie gern mal auf dem Schneekopf übernachten und wollen den Rennsteig etappenweise erwandern.

Die schöne Aussicht zieht auch Hendrik und Selina Jäger jedes Jahr am 1. Mai-Feiertag hinauf auf den Ruppberg. „Nur letztes Jahr haben wir es ausfallen lassen“, erzählen sie. Schnell ist am Samstag ein gutes Plätzchen ganz oben auf dem Gipfel gefunden.

Mit ihren eineinhalb Jahren ist Sophia an diesem Morgen der jüngste Gipfelstürmer. Papa Marcus Hummel hat das kleine Mädchen im Rucksack vom Mehliser Markt aus hinaufgetragen. Eine Stunde hat er dafür gebraucht. „Es ist doch ein ordentliches Gewicht, wenn ich Sophia auf dem Rücken habe“, sagt er lachend, während seine Tochter bereits munter ihr Mittagessen – mitgebrachten Haferbrei – löffelt. Nicht nur am 1. Mai, sondern auch an Silvester ist die Familie auf dem Hausberg anzutreffen. Am Samstag aber zieht es Marcus Hummel noch ein Stück weiter. Der Regenberg ist das nächste Ziel, verrät er.

Bilder