Zeitgeschichte Verein übergibt Filmdokumente

Bürgermeister Heiko Voigt, Bibliotheksleiterin Nicole Ullrich, Kreisheimatpfleger Thomas Schwämmlein, der bei der Suche nach den Zeitzeugen geholfen hat, Günter Zimny, Bernd Funke und Karl Stein vom Bund der Vertriebenen in Sonneberg sowie Filmemacher Roland Wozniak. Foto: Carl-Heinz Zitzmann

Mitglieder des Bundes der Vertriebenen übergeben die Datenträger einer Dokumentation zu Flucht und Vertreibung an die Stadtbibliothek Sonneberg, wo sie der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Aktueller denn je ist das, was Günter Zimny und Karl Stein vom Bund der Vertriebenen zu erzählen haben. Die beiden Sonneberger sind in Ostpreußen geboren und mussten ihre Heimat infolge des Zweiten Weltkrieges verlassen. Millionen Menschen litten vor und nach 1945 unter Flucht und Vertreibung. Seit vielen Jahren schon engagieren sich Zimny und Stein für die Bildungsarbeit an Schulen. Andere an ihrer persönlichen Geschichte teilhaben zu lassen und besonders Schüler damit zum Nachdenken anzuregen, ist ihnen ein wichtiges Anliegen.

Erinnerung bewahrt

Die Erinnerungen der beiden Heimatvertriebenen und weiterer sieben Menschen, die dieses Schicksal teilten, sind in einen Film geflossen. Roland Wozniak und der Verein SON Film zeichnen für dieses zeitgeschichtliche Dokument mit dem Titel „Die schlechte Zeit“ verantwortlich. Die Premiere des Films war vorigen November in den Kammerlichtspielen Sonneberg zu sehen. Die Übertragung des Filmmaterials auf verschiedene Speichermedien konnte realisiert werden durch die finanzielle Förderung von „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie über das Landesprogramm „Denk bunt“.

DVD und USB-Stick

Seit voriger Woche nun sind mehrere Exemplare des Films als DVD, Blue Ray Disc oder auf USB-Stick Teil des Bibliotheksbestandes im Rathaus und können ausgeliehen werden. Günter Zimny und Karl Stein war es ein Anliegen, die dokumentarischen Aufzeichnungen einem größeren Teil der Bevölkerung zugänglich zu machen und vor allem auch in Zukunft für Schulen zur Verfügung stellen zu können. „Machen wir uns nichts vor – wenn wir mal nicht mehr sind, dann war’s das. Dann geht keiner mehr in die Schulen und berichtet aus eigenen Erfahrungen“, ist sich Günter Zimny, Jahrgang 1937, bewusst.

Wie wichtig diese Augenzeugenberichte für nachfolgende Generationen sind, strich Sonnebergs Bürgermeister Heiko Voigt bei der Übergabe der Filme für die Stadtbibliothek heraus. „Dankeschön für die viele Arbeit, die sie alle in diese Aufzeichnungen gesteckt haben. Wir werden in unserer Stadtbibliothek Sonneberg sorgfältig mit diesem wertvollen Erinnerungsschatz umgehen.“

Autor

Bilder