Zeit zu spielen Schillerschüler finden sich spielerisch zusammen

Anica Trommer
Hoch hinaus wollen Viktoria und Anna-Lena. Sie beiden Mädchen bauen gemeinsam mit ihren Mitschülern an einer Stadt. Foto: Michael Bauroth

Bei einem Spieletag auf dem Sportplatz Alte Straße sind die Schillerschüler über sich hinausgewachsen. Sie haben Talente entdeckt, Misserfolge verkraftet und sogar gemeinsam an einer ganzen Stadt gewerkelt.

 
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Zella-Mehlis - Bernd Bullnheimer hat kistenweise Spielzeug im Gepäck. Hunderte Holzbausteine hat der Mitarbeiter der Main Connect GmbH auf dem Basketballfeld auf dem Sportplatz Alte Straße verteilt. Murmelbahnen, die aus Einzelteilen zusammengesetzt werden müssen oder überdimensionale Buchstaben, aus denen sich sinnvolle Wörter bilden lassen, liegen ebenfalls bereit. Auch ganz einfache Spielsachen, wie ein paar große und etliche kleine Steine liegen herum. Stelzen und Fußbälle sind zu entdecken. was fehlt, sind die Spieler.

An diesem Tag sind das etwa 240 Schüler der Grundschule Friedrich Schiller aus Zella-Mehlis und Oberhof. Mit den Großgruppenspielen sollen die Schüler ein neues Wir-Gefühl entwickeln. „Wir bringen die Kinder spielerisch zusammen“, sagt Bernd Bullnheimer. Denn die verschiedenen Spiele förderten nicht nur die Kreativität. Es käme auch auf Wertschätzung, Achtsamkeit, Kommunikation und Kooperation an.

Aus den Holzbausteinen entstehen kleine Hotels. Andere Kinder bauen gemeinsam an einer Ritterburg oder türmen die Baustelle aufeinander. „Es gibt ein unglaubliches Selbstwertgefühl, wenn man einen Turm gebaut hat, der höher ist als der nebenan“, schildert Bernd Bullnheimer. Auch Misserfolge, wie das Einstürzen eines Bauwerks, müssen ohne verkraftet werden.

Nach einer gewissen Zeit, wechseln die Spieler. Dann bauen andere Kinder an der Stadt weiter. So verschmelzen die einzelnen Klassen zu einem großen Team. „Wichtig ist, dass man nicht übereinander redet, sondern miteinander“, nennt Bernd Bullnheimer einen weiteren positiven Effekt des Spieletages.

Auch beim Rasenski-Fahren ist Teamarbeit gefragt. Vier Leute stehen auf dem Paar Ski und können sich nur vorwärts bewegen, wenn sie alle im gleichen Takt marschieren. Motorische Fähigkeiten hätten sich nicht nur während der Corona-Pandemie verschlechtert. Immer weniger Kinder- und Schulkinder seien motorisch auf dem Stand, auf dem sie sein sollten, schätzt der Main-Connect-Mitarbeiter ein.

Der Schulleiterin der Schillerschule, Katrin von Fintel, ist es wichtig, dass ihre Grundschüler in den ersten Unterrichtswochen eines neuen Schuljahres zusammenwachsen. Daher habe sie auch die Kinder aus dem Schulteil Oberhof nach Zella-Mehlis eingeladen. Ausgangspunkt war eine Sternwanderung und der Treffpunkt auf dem Sportplatz Alte Straße. Dort warteten auch die Mitglieder des Fördervereins auf die hungrigen Kinder.

Es ist das erste Mal, dass Katrin von Fintel die Mitarbeiter der Main Connect GmbH gebeten hat, nach Zella-Mehlis zu kommen, um mit den Schülern zu spielen. Sportliche Aktivitäten, die auch den Geist anregten, seien in den vergangenen Monaten zu kurz gekommen. Umso mehr möchte die Schulleiterin spielerisch mehr Bewegung in den Schulalltag bringen. In den Ferien waren Sportkurse von Tischtennis bis Zumba sehr gefragt, sagt sie.

In der vergangenen Woche haben die Schüler außerdem an der Schulsport-Stafette teilgenommen, Die Erst- und Zweitklässler waren mit Staffelspielen beschäftigt, die Größeren spielten Fußball oder Zwei-Felder-Ball. Auch über gesunde Ernährung wurde gesprochen. at

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