65 Sekunden vor Schluss nahm die Sonneberger Bank eine Auszeit, um den letzten Spielzug zu besprechen. Dieser klappte sogar, und Patrick Prikryl tauchte frei in der Luft vor dem gegnerischen Kasten auf. Einzig ein Torerfolg blieb ihm verwehrt, sodass die Wittenberger wiederum selbst im Ballbesitz waren und noch eine gute halbe Minute ausspielen mussten. Sie selbst nahmen 26 Sekunden vor Schluss eine Auszeit ...
Die Spannung war greifbar; der erste Sieg für Wittenberg lag genauso in der Luft wie die erste Sonneberger Niederlage. Doch der Sport schreibt oftmals seine eigenen Geschichten. Ausgerechnet Prikryl, der vorher noch am gegnerischen Torhüter gescheitert war und den Ausgleich für Sonneberg vergeben hatte, eroberte in der Deckung das Leder und schickte Anatoli Bulov zum Gegenstoß. Im Prinzip mit der Schlusssirene wurde er regelwidrig beim Torwurf gehindert. Abwehr durch den Kreis hieß die richtige Entscheidung der Schiedsrichter, was einen Strafwurf zur Folge hatte.
Schon wieder ein spielentscheidender Strafwurf - diesmal ging es aber nicht um den Sieg, wie in der Vorwoche, sondern um zumindest einen Punkt. Kapitän Marius Bondar, der sich vorher extrem aufgerieben und selbst schon drei Strafwürfe getroffen hatte, überließ den Ball aber dennoch Anatoli Bulov. Der Linksaußen mit dem feinen Händchen behielt zum Glück die Nerven und hämmerte den Ball in die Maschen. Unentschieden! 29:29! Sein Blick ging noch kurz zur Anzeigetafel, ehe er unter einer Jubeltraube begraben wurde.
Den USV Halle zu Gast
Am Ende sicherlich in gewisser Weise ein glücklicher Punkt, der aber dennoch hart erkämpft wurde. Diese Mentalität war in den bisherigen drei Saisonspielen das große Plus der Spielzeugstädter. Genau deshalb haben sie auch nach dem 3. Spieltag noch nicht verloren. Vielleicht aber auch, weil sie das sprichwörtliche Glück des Tüchtigen hatten.
Wie dem auch sei, am kommenden Samstag, 19 Uhr, geht’s schon wieder weiter. Der Ticketverkauf auf der Homepage hat bereits begonnen. Am Mittwoch zwischen 16 und 18 Uhr können außerdem Tickets in der Geschäftsstelle in der Köppelsdorfer Straße 100 (neben dem Lidl-Parkplatz) erworben werden. Dann empfängt man zum zweiten Heimspiel der noch jungen Saison den USV Halle und will für die nächste Überraschung sorgen - egal ob mit Glück oder Mentalität. shv Seite 24
Sonneberg: Bittermann; Ustymenko (7), Müller, Bondar (14/3), Kumogorodskyy (2), Dietrich, Spörke (3), Prikryl, Honcharov (1), Bulov (2/1), Levitskiy
Strafwürfe/Wittenberg: 3/5, Sonneberg: 4/4 - Zeitstrafen/Wittenberg: 2, Sonneberg: 7 + 1 Rote Karte - Disqualifikation: Kumogorodskyy (Sonneberg/48./3x 2 Minuten), Bielec (Wittenberg/56./grobes Foulspiel)