Wissenwertes Die Geschichte der Bratwurst

Die Bratwurst hat eine lange Geschichte. Foto: Hendrik Schmidt/dpa

 
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um 700 v. Chr.: Homer gibt in der Odyssee  erste schriftliche Kunde von der Wurst. Er beschreibt, wie die alten Griechen  mit Fett und Blut gefüllte  Ziegen- und Schweinemägen auf glühenden Kohlen rösteten und sich Wurstkämpfe lieferten.

1. Jh. v. Chr.: Bratwurstrezept im ersten  römischen Kochbuch von Apicius.

um 50: Der römische Dichter Petronius berichtet über „Bratwürste, die auf silbernem Bratwurstrost rauchten“.

1134: Die Erbauer des Regensburger Doms stärken sich in unmittelbarer Nähe in einer Brotzeithütte (möglicherweise mit Bratwürsten).

Anfang 14. Jahrhundert: Das Nürnberger Bratwurstglöcklein wird  an die Außenmauern der Moritzkapelle gebaut.

20.01.1404:  Ersterwähnung Thüringer Bratwurst: „I g vor darme czu brotwurstin“ –  Eintrag über die Ausgabe von einem Groschen für Bratwurst-Därme in der Propsteirechnung Jungfrauenklosters Arnstadt. Dieses Dokument wurde erst im Sommer 2000 entdeckt. Zuvor hatte Nürnberg die ältesten Bratwurst-Urkunden für sich beansprucht.

1432: Fleischhauerordnung der Weimarer Fleischer, so etwas wie ein Reinheitsgebot für die Brat-, Leber- und anderen Würste.

1470: In Esslingen gebietet eine Ordnung, dass nur reines Schweinefleisch zur Herstellung von Bratwürsten verwendet werden darf.

1498: Die Coburger Bratwurst wird erstmals auf einem Speisezettel des Georgenspitals erwähnt.

1554–1592: Hans IV. Stromer (1517–1592) isst hinter Gittern, im Nürnberger Schuldturm, fast 28 000 Bratwürste.

1595: Bratwurstrezept der Nürnberger Metzgerzunft.

1600/1601: Königsberger Riesenbratwurst misst 1005 Ellen (etwa 670 Meter).

2.07.1613: „S(achsen) W(eimarischen) Artikel und Ordnung für das Fleischerhandwerk zu Weimar, Jena und Buttstädt“, § 25 Bratwurst.

1669: Johann Jacob Christoffel von Grimmelshausen aus dem Werratal preist im „Abenteuerlichen Simplicius Simplicissimus“ die Thüringer Bratwurst.

1797: Erstes gedrucktes Rezept für Thüringer Rostbratwürste im „Thüringisch-Erfurtischen Kochbuch“ von 1797.

um 1800: Johann Wolfgang von Goethe beschreibt „Bratwürstchen, welche dort (in Nürnberg) so vorzüglich gut gefertigt werden ...“, als „mit Majoran gewürzt und ein wenig geräuchert“ und ließ sich diese mit der Post  Weimar schicken.

1943: Herstellung der ersten „Olma-Bratwurst“, einer ganz besonderen Kalbsbratwurst in St. Gallen (Schweiz).

1952: Metzgermeister und Wirt Lorenz Stark stellt die erste Mainfränkische Meterbratwurst oder Sulzfelder her.

1997: Erstmals wird am Cabo de Sao Vicente  im Südwestzipfel Portugals die „Letzte Bratwurst vor Amerika“ verkauft.

15.07.2003: Die EU erkennt die geografisch geschützte Angabe „Nürnberger Bratwürste“ und „Nürnberger Rostbratwürste“  an. Vorschrift unter anderem: 7 bis 9 Zentimeter  lang und in Nürnberg nach einem vom Stadtrat festgelegten Rezept hergestellt.

17.12.2003: Die EU erkennt die geografisch geschützte Angabe „Thüringer Rostbratwurst“ an. Vorschrift unter anderem: Mindestens 15 Zentimeter lang und in Thüringen hergestellt.

22.05.2004: Großes Fest „600 Jahre Thüringer Rostbratwurst“ auf dem Erfurter Domplatz mit mehr als 20 000 Gästen.

18.02.2006: Gründung des Vereins „Freunde der Thüringer Bratwurst e.V.“.

28.05.2006: Eröffnung des ersten deutschen Bratwurstmuseums in Holzhausen bei Arnstadt. Inzwischen ist es nach Mühlhausen in Nordthüringen umgezogen. - Mehr dazu in unsem köstlichen Dossier zum "Tag der Bratwurst"

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