„Wir für den Frieden“ Von Wenzel bis Krumbiegel: Suhl plant großes Friedenskonzert

Zahlreiche prominente Liedermacher, Musiker und Autoren kommen am 18. August zu einem großen Friedenskonzert nach Suhl. Sie wollen sich in die gesellschaftliche Debatte einmischen. Der Ticketvorverkauf ist gestartet.

 
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Sebastian Krumbiegel Foto: Enrico Meyer

Seit zweieinhalb Jahren bewegt der von Russland entfesselte Krieg mitten in Europa die Menschen. Auch Deutschland liefert Waffen – und rüstet auf. Gigantische Summen fließen in Rüstungsprojekte, die Wiedereinführung der Wehrpflicht wird diskutiert. Doch führt dieser Weg am Ende zum Frieden? Darüber wird hierzulande in Parlamenten und Talkshows heftig gestritten – mit zum Teil unversöhnlichen Positionen. Von den Künstlern – sonst Seismografen für die Befindlichkeit von Gesellschaft, deren fantasievolle Vordenker, Kritiker und Antreiber – hört und liest man wenig zum Thema. Mit einem Friedenskonzert wollen einige von ihnen das jetzt ändern: Am 18. August soll ein großes Open-Air-Konzert „Wir für den Frieden“ auf dem Suhler Platz der Deutschen Einheit ein über Thüringen hinaus hörbares Zeichen setzen.

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Das jedenfalls wünscht sich Hendrik Neukirchner vom Südthüringer Verein Provinzkultur, der als Initiator zahlreiche Musiker, Liedermacher und Autoren zum Abschlusskonzert des diesjährigen SOS-Festivals in den Thüringer Wald gerufen hat: Mit dabei sein werden Purple Schulz, Sebastian Krumbiegel, Sarah Lesch, Wenzel und Band, Gerhard Schöne, Felix Meyer, Tino Eisbrenner, Martina Rellin und viele andere. Ab 15 Uhr bis weit in die Nacht ist ein buntes Bühnenprogramm geplant, bei dem alle Künstler zu Kurzkonzerten von jeweils rund einer dreiviertel Stunde Dauer und Lesungen auf die Bühne kommen. Die Sorge vor erstarkenden Militarismus und einer immer mehr um sich greifenden Kriegstreiberei, habe den Verein zu diesem künstlerischen Gipfeltreffen ermuntert, sagt Hendrik Neukirchner: „Alle Menschen, denen der Frieden ein wichtiges Gut auf unserer Erde darstellt, können am 18. August an symbolträchtigem Ort in der Waffenstadt Suhl ihre Stimme erheben gegen Krieg und Militarismus“. Ihm sei es wichtig, sagt Hendrik Neukirchner, dass gerade die Künstler in dieser gesellschaftlichen Debatte „mit Haltung ihre Stimme erheben und nicht nur mahnen und wachrütteln, sondern auch erinnern und aufschrecken. Ich denke, die Künstlerschaft ist in der Lage, eine Vorbildrolle zu übernehmen.“ Allerdings soll das Konzert keine Bühne für politische Statements im Thüringer Landtagswahlkampf bieten. Das ist dem Verein wichtig, zu betonen. Bei dem Konzert gehe es nicht um Landespolitik, sondern ausschließlich um den Frieden – und darum, möglichst viele Menschen zu erreichen, die sich für Friedenslösungen einsetzen – nicht nur in der Ukraine, sondern weltweit. Die Einnahmen aus dem Konzert will der Verein für eine Friedensinitiative spenden.

Infos und Tickets unter sos-festival.de