Wintersport Mehr als ein Karriere-Sprungbrett

Vorbild: Sascha Benecken (rechts), hier mit dem Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow. Foto: /Martin Schutt

In Südkorea haben die Olympischen Jugend-Winterspiele begonnen. Auch aus Thüringen sind einige heiße Eisen im Feuer.

 
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Die vierte Auflage der Winter Youth Olympic Games, kurz YOC genannt, findet in den kommenden zwei Wochen in der Provinz Gangwon im Nordosten von Südkorea statt. Wir haben zur sportlichen Großveranstaltung, an der auch zehn Thüringer Talente teilnehmen, die wichtigsten Informationen zusammengetragen.

Was steht an?

In Pyeongchang und Umgebung, wo vor sechs Jahren die Olympischen Winterspiele über die Bühne gingen, trifft sich sich Jugend der Welt nun zu den Nachwuchs-Spielen. Die Wettkämpfe laufen bis zum 2. Februar und finden weitestgehend auf den Anlagen statt, die für Olympia 2018 errichtet worden sind.

Wie viele Teilnehmer gibt es?

1900 Athletinnen und Athleten aus 81 Nationen kämpfen in 81 Wettbewerben um Medaillen, wobei auch 17 Mixed-Events auf dem Programm stehen. Zum Team Deutschland gehören 90 Sportlerinnen und Sportler im Alter zwischen 15 und 18 Jahren.

Wer ist aus Thüringen im Einsatz?

Paula Albrecht und Finn Sonnekalb starten im Eisschnelllauf, Mara-Jolie Schlossa-rek in der Kombination, Milan Neukirchner im Skilanglauf und Anna-Fay Scharfenberg im Skispringen. Hinzu kommt ein Rennrodel-Quintett – bestehend aus Lina Peterseim, Sarah Pflaume, Antonia Pietschmann, Louis Grünbeck und Maximilian Kührt.

In welchen Sportarten ist Deutschland besonders stark vertreten?

Eishockey steht von der Anzahl her auf dem ersten Platz, denn dank der Qualifikation des weiblichen Teams können 18 Spielerinnen Olympia-Luft schnuppern. Rennrodeln mit elf Nominierten folgt auf Rang zwei vor Biathlon (8), Freestyle (7) sowie Curling, Ski alpin und Skilanglauf (je sechs).

Eignen sich die Jugend-Winterspiele als Sprungbrett für die Karriere?

Definitiv. Es gibt drei Deutsche, die olympisches Doppel-Gold holten – erst bei den Jugendlichen, später bei den Erwachsenen: Skispringer Andreas Wellinger (2012 und 2014/2018), Skilangläuferin Victoria Carl aus Zella-Mehlis (2012 und 2022) sowie Bobfahrerin Laura Nolte (2016 und 2022). Auch Asse wie Katharina Althaus (Skispringen), Franziska Preuß (Biathlon) und Jacqueline Lölling (Skeleton) haben bei den Winter Youth Olympic Games einst Titel gewonnen.

Welche Besonderheiten gibt es?

Für die jungen Sportlerinnen und Sportler sind 17 Role Models (Vorbilder) aus der ganzen Welt als Ansprechpartner und Motivatoren vor Ort. Aus Deutschland wurden Carina Vogt (Skispringen), Vanessa Hinz (Biathlon), der Suhler Sascha Benecken (Rennrodeln), Konstantin Schade (Snowboard) sowie Eric Frenzel (Nordische Kombination) nach Südkorea eingeladen. „Die Rolle empfinde ich als große Ehre“, sagte Carina Vogt vor der Abreise. „Ich kann junge Athletinnen und Athleten begeistern, meine Erfahrung weitergeben. Was könnte schöner sein?“

Wann sind die Olympischen Jugendspiele aus der Taufe gehoben worden?

Die Einführung wurde am 5. Juli 2007 bei der IOC-Session in Guatemala-Stadt beschlossen. Die ersten Olympischen Jugendspiele wurden im Sommer 2010 in Singapur durchgeführt, die ersten Winterspiele folgten 2012 in Innsbruck. In diesem Jahr wird der Winter-Wettbewerb erstmals an einen Standort außerhalb Europas ausgetragen.

Geht es in Südkorea nur um Sport?

Nein. Als Ergänzung zu den Wettkämpfen gibt es bei den Olympischen Jugendspielen ein Kultur- und Bildungsprogramm. Bildung ist etwa im Hinblick auf das Thema Doping nach wie vor ein hochaktuelles Thema. Des Weiteren umfasst das Programm auch gezielte Kommunikationsinitiativen inklusive einer Jugend-Website und anderer digitaler Applikationen, mit denen junge Menschen auf der ganzen Welt erreicht werden sollen.

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