Sportdirektor Felix Bitterling vom Deutschen Skiverband räumte ein: "Man muss anerkennen, dass wir nicht gut genug fürs Podium waren. Man muss die Athleten wieder aufbauen. Ich denke aber nicht, dass die Stimmung wahnsinnig schlecht wird." Das sah Schlussläufer Rees nach der ersten von zwölf Entscheidungen in Oberhof ähnlich. "Es ist natürlich bitter, wenn das passiert, aber die WM geht ja erst los."
Deutschland wartet nun allerdings bereits seit 2019 auf eine WM-Medaille mit der Mixed-Staffel. Im schwedischen Östersund hatte es vor vier Jahren Silber gegeben. Den bislang letzten Titel gewann die Mannschaft 2017 in Hochfilzen. "Unser Ziel ist, in den nächsten Tagen anzugreifen", sagte Bitterling, der resümieren musste: "Heute ist es von A bis Z nicht gelaufen."
Startläuferin Voigt übergab in ihrem Wohnort nach einem durchwachsenen Auftritt als Elfte mit 1:00,7 Minuten Rückstand hinter den führenden Französinnen an Herrmann-Wick. Im vergangenen Jahr bei den Olympischen Winterspielen in Peking hatte sich die 25-Jährige in diesem Wettbewerb noch zwei Strafrunden geleistet, damals reichte es für das Team nur zum unbefriedigenden Rang fünf.
Genau ein Jahr und einen Tag nach ihrem Olympiasieg im Einzel ging Herrmann-Wick bei ohrenbetäubendem Lärm und traumhaftem Winterwetter in der bestens gefüllten Rennsteig Arena angriffslustig in die Loipe. Bei der ersten WM der Skijäger in Deutschland seit elf Jahren zeigte die 34-Jährige einen ganz starken Auftritt und brachte das deutsche Team auf Rang drei nach vorne. Bevor sie am Freitag im Sprint in den Kampf um Gold eingreifen will, ging nur der letzte Schuss daneben. "Ich bin mit einem guten Selbstbewusstsein hergekommen. Es ist schön zu sehen, dass der Weg so weitergeht", sagte Herrmann-Wick, die im Weltcup bisher für die einzigen beiden deutschen Siege gesorgt hatte.
Doch Doll versagten dann bei eigentlich perfekten Bedingungen die Nerven und er musste in die Strafrunde. Deutschland fiel mit mehr als einer Minute Rückstand wieder auf Position acht zurück. Auch Rees konnte dann nichts mehr nach vorne ausrichten.