Über allgemeine Gespräche mit verbündeten Ländern zum Umgang mit Menschenrechtsverletzungen in China und wie man sich dazu verhalten wolle, insbesondere auch beim Thema Olympia 2022, sagte Price: "Die Spiele sind noch einige Zeit entfernt. Ich würde keinen Zeitplan setzen wollen, aber diese Diskussionen sind im Gange."
In Reaktion auf Medienberichte über bereits laufende Gespräche stellte ein hochrangiger Beamter des Außenministeriums klar, dass sich die USA derzeit nicht in entsprechenden Gesprächen befänden. "Unsere Position zu Olympia 2022 hat sich nicht verändert. Wir haben keine Diskussionen gehabt und haben keine Diskussionen über jedweden gemeinsamen Boykott mit Verbündeten und Partnern", sagte der Beamte.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, wiederholte diese Worte am 7. April und betonte, es habe bislang keine Gespräche mit Partnern über einen möglichen gemeinsamen Boykott der Olympischen Spiele gegeben - und es gebe auch jetzt keine Gespräche dazu. Die Vereinigten Staaten tauschten sich mit Verbündeten über gemeinsame Sorgen mit Blick auf China aus. Es seien aber keine Gespräche im Gange zu einer möglichen Planänderung bei Olympia.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) mit dem deutschen Präsidenten Thomas Bach hat alle Boykott-Forderungen zuletzt zurückgewiesen. Im März sagte Bach, dass ein Boykott die "falsche Antwort auf solche Fragen" sei. Auch der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Alfons Hörmann, hatte einen Boykott im Februar kategorisch ausgeschlossen. Sieben republikanische US-Senatoren riefen im Februar dazu auf, Peking die Spiele zu entziehen. Sie verwiesen auf die Verfolgung von Uiguren und Tibetern sowie Chinas Drohungen gegenüber Taiwan. Der Senator Rick Scott brachte dazu eine Resolution im US-Senat ein.
Chinas Außenamtssprecher hob auch hervor, dass die USA selbst nichts in die Richtung gesagt hätten, dass sie den Spielen fernbleiben wollten. Er wies die Vorwürfe über einen "sogenannten Völkermord" unter der muslimischen Minderheit der Uiguren in Xinjiang als "nichts anderes als eine Jahrhundert-Lüge" zurück.
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