„Winter is coming“ – „Der Winter naht.“ Das Motto des Hauses Stark ist zum Leitmotiv der Fantasy-Serie „Game of Thrones“ geworden. Droht auch der realen Welt, was Westeros in der Serie „Game of Thrones“ bevorsteht?
Schnee und Glätte haben in Teilen Deutschlands für chaotische Verhältnisse vor allem im Berufsverkehr gesorgt. Laut Wetterdienst wird es jetzt erst so richtig winterlich – mit Frost, Glatteis und viel Neuschnee. Ein Überblick.
„Winter is coming“ – „Der Winter naht.“ Das Motto des Hauses Stark ist zum Leitmotiv der Fantasy-Serie „Game of Thrones“ geworden. Droht auch der realen Welt, was Westeros in der Serie „Game of Thrones“ bevorsteht?
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Ob der Winter 2023/2024 das Zeug zum Jahrhundertwinter hat, wird sich schon bald erweisen. Doch so viel ist schon jetzt klar: Der Winter setzt sich in Deutschland fest – und das bereits in den letzten November-Tagen.
Ein Tiefdruckgebiet über Süddeutschland verlagere sich rasch ostwärts. „Dahinter flutet polare Kaltluft das ganze Land“, sagen die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach am Dienstagmorgen (28. November) voraus. Für mehrere Landesteile bis in den Norden und an die Ostsee prognostizieren sie weitere meist leichte bis mäßige Schneefälle.
Dabei wird es teils knackig kalt: In der Nacht zum Mittwoch (29. November) kann es in höheren Mittelgebirgslagen im Osten und Südosten vereinzelt um die minus 10 Grad kalt werden. Dabei gebe es „vielerorts Glätte durch Schnee und überfrorene Nässe“, warnt der Wetterdienst.
Eine Meteorologin vom DWD stellt fest: „Der Winter ist da. Schnee und die Glätte bleiben.“ In weiten Teilen des Landes sorge das aktuelle Tief vom Westen in den Osten bis in den Süden für Schneefall. „Die kommenden Tage sind kalt und am Tag sind maximal leichte Plusgrade zu erwarten. Die Nächte sind frostig und immer wieder sind Schneefälle, Schneeregen und überfrierende Nässe zu erwarten.“
Der Wintereinbruch hat vor allem den Berufsverkehr in mehreren Bundesländern hart getroffen und für zahlreiche Glatteis-Unfälle gesorgt. Wie ist die Lage in den Bundesländern? Ein Überblick:
Schneefallgrenze: Der Deutsche Wetterdienst rechnet in den kommenden Tagen für den Südwesten weiter mit kalten Temperaturen und Schnee. Die Schneefallgrenze sinkt laut Vorhersage auf 200 bis 400 Meter. Auch in tieferen Lagen soll es schneien, in Staulagen der Gebirge könnten es bis zu 40 Zentimeter Neuschnee werden. Laut einem Meteorologen soll der Schnee aber nur in den hohen Lagen auch liegen bleiben.
Neuschnee: Insgesamt sei im Hinteren Odenwald und entlang der Schwäbischen Alb mit fünf bis zehn Zentimetern Neuschnee zu rechnen. Ähnliche Mengen erwartet der DWD im Schwarzwald. In Staulagen könnten auch zwischen 20 und 40 Zentimeter Schnee dazukommen.
Stürme: Dazu werde es in höheren Lagen stürmisch. Am Feldberg könnten orkanartige Böen mit bis zu 105 Stundenkilometern wehen. Tagsüber liegen die Temperaturen zwischen zwei und sieben Grad, nachts sinken die Werte auf vier bis minus zwei Grad.
Glätte: Auch in den kommenden Tagen fällt weiter Schnee. Allerdings sei in tieferen Lagen nur morgens und in der Nacht mit einer Schneedecke zu rechnen, sagt ein Meteorologe des DWD. Am Tag verwandle sich der Schnee in Schneematsch oder taue ganz weg. Die Temperaturen erreichen ein Grad in Tauberfranken und 6 Grad in Freiburg. Nachts warnt der DWD vor teils erheblicher Glätte durch überfrierende Nässe bei null bis minus sieben Grad.
Unfallgefahr: Im Landkreis Schwäbisch Hall kam ein 71 Jahre alter Mann bei Blaufelden am Montagabend bei einem Frontalzusammenstoß auf schneeglatter Straße ums Leben. Eine 54-jährige Autofahrerin starb bei Denzerheide (Rheinland-Pfalz) bei einem Glatteisunfall.
Am Dienstag soll in Berlin und Brandenburg weiter Schnee fallen. Die Menschen müssen sich in dieser Woche auf Dauerfrost und Glättegefahr einstellen, so der Deutsche Wetterdienst. Bei Temperaturen um die null Grad kann dabei eine Schneedecke von bis zu fünf Zentimetern liegen bleiben.
In vielen Teilen Hessens ereigneten sich am Montag und Dienstagmorgen Unfälle mit Leichtverletzten und vielen Sachschäden. Bäume stürzten aufgrund der Schneelast um.
Im Rheingau-Taunus-Kreis spitzte sich die Lage besonders zu: Zahlreiche Autofahrer saßen hier nach Angaben der Feuerwehr in ihren Fahrzeugen fest. Etwa 100 Menschen mussten nahe Eltville wegen umstürzender Bäume aus ihren Autos gerettet werden.
In Wiesbaden mussten 55 Personen, darunter 27 Kinder, in einer Schule übernachten. Die Feuerwehr richtete eine Unterkunft im Schulgebäude ein, da aufgrund der Witterungsverhältnisse keine Schulbusse mehr fuhren. In einer Gesamtschule in Bad Schwalbach saßen zeitweise 30 Schüler und Lehrer fest.
Besonders viel Schnee kann es in dieser Woche im Harz sowie in einem Streifen vom Emsland bis zum Weserbergland geben. Hier sind Mengen von bis zu 15 Zentimetern in 6 Stunden nicht ausgeschlossen.
Der Wintereinbruch hat aber auch seine schönen Seiten: So können Wintersportfreunde etwa im Thüringer Wald auf bessere Bedingungen hoffen. Aktuell seien dort bereits zehn Kilometer Langlaufstrecken präpariert, teilte der Regionalverbund mit. Am Morgen vermeldete der Regionalverbund Schneehöhen von bis zu 40 Zentimetern.
Abstand
Abstand, Abstand und nochmals Abstand: Das sind die drei wichtigsten Fahrregeln fürs Auto bei Schnee und Eis. Der Tüv Süd empfiehlt den dreifachen Sicherheitsabstand. Das wäre zum Beispiel bei Tempo 80 ein Abstand von 120 Metern. „Bei zugeschneiten oder gar vereisten Straßen verlängert sich der Bremsweg erheblich“, begründet Thomas Salzinger vom Tüv Süd den großen Abstand. „Selbst die besten Winterreifen oder moderne Assistenzsysteme ändern daran nichts.“
Fahrstil
Beim Fahren auf Schnee und Eis grundsätzlich tabu: stark bremsen, hektisch lenken oder kräftig Gas geben. Das gilt vor allem für Kurven. Besser vor der Kurve schon vom Gas runter und gleichmäßig ein- und auslenken, bremsen nur sehr maßvoll. Kommt das Auto trotz Vorsicht einmal ins Schleudern, gehen Sie sachte vom Gas und kuppeln aus - vorsichtig gegenlenken. Bei Automatik-Fahrzeugen stellen Sie den Wählhebel auf N. Im Notfall voll auf die Bremse gehen.
Räumfahrzeuge
Sind Räum- und Streufahrzeuge im Einsatz, überholen Sie diese besser nicht, denn vor ihnen ist die Fahrbahn oft noch gefährlich glatt. Kommt so ein Fahrzeug entgegen, lassen Sie ihm genug Platz - dessen Schneeschaufel ist nämlich meist wesentlich breiter als das Fahrzeug selbst.