Meiningen - Wiltrud Hardt ist stadtbekannt wie nur wenige in Meiningen. Fragt man sich: Wie hab ich sie eigentlich kennengelernt?, dann fällt einem das beim besten Willen nicht mehr ein. Weil sie schon immer dagewesen ist. Fast drei Jahrzehnte lang war „Willu“ – genauso humorvoll wie resolut - die verkörperte Kinder- und Jugendarbeit in Meiningen. Bei jeder Jugendbegegnung, jeder städtischen oder kreislichen Großveranstaltung traf man sie – an den Informations-, Aktions- oder Bastelständen (obwohl ihr das Basteln ganz und gar nicht liegt), aber auch in vielen Behördenrunden und natürlich bei den unterschiedlichsten Gelegenheiten an ihrer Hauptwirkungsstätte, dem Max’ Inn. Auch schon in den wilden 90ern, als der offene Jugendtreff noch Caff genannt und sogar Alkohol ausgeschenkt wurde, als die Arbeiterwohlfahrt noch nicht Träger des Hauses, sondern der damalige Stadtjugendbund maßgeblich war. Mehrere Generationen junger Meininger, die den Freizeit- und Ferientreff im ehemaligen Pionierhaus besuchten, hat Wiltrud Hardt durch schwere und durch unbeschwerte Kinder- und Teenager-Tage begleitet. Immer mit viel Herz unter der rauen Schale, mit Klartext und verlässlicher Hilfsbereitschaft, mit besten Kontakten und einer großen Portion Organisationstalent. Einen Job wie den ihren muss man lieben, um ihn machen zu können. Erst recht so lange. Dabei war Wiltrud gar keine ausgebildete Jugendsozialarbeiterin, sondern eine Seiteneinsteigerin.