Wildtiere im Herbst Was fressen Igel?

Julia Hawener
Im Herbst bereiten sich die Igel auf den Winterschlaf vor und suchen in der Dämmerung nach Futter. Foto: dpa/Patrick Pleul

Der Herbst hat begonnen und damit auch die Igelzeit. Auf dem Weg zum Winterschlaf tummeln sich die stacheligen Wildtiere oft in den heimischen Gärten und suchen nach Futter. Wir erklären, was Igel eigentlich fressen und ob man sie füttern darf.

 
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Stuttgart - Sie sind klein, stachelig und in den Herbstmonaten tummeln sie sich gerne in heimischen Gärten und Parks, um sich ein ordentliches Fettpolster für den Winterschlaf anzufuttern: die Igel. Doch was fressen die nachtaktiven Gartenbewohner eigentlich? Die kleinen, kurzbeinigen Tiere sind eng mit dem Maulwurf und der Spitzmaus verwandt, haben wie diese einen sehr hohen Proteinbedarf und gehören zur Familie der sogenannten Insektenfresser. Sie fressen also Käfer, Larven von Nachtschmetterlingen, Regenwürmer, Schnecken, Tausendfüßer, Spinnen, Kellerasseln, Engerlinge, Ameisen und andere Insekten. Der Speiseplan der kleinen Racker ist also durchaus vielfältig, lediglich auf vegetarische Speisen wie Obst, Gemüse und Nüsse verzichten sie, da ihr Magen-Darm-Trakt diese nicht verdauen kann.

Darf man einen gefundenen Igel füttern?

Wer einen Igel im Garten findet, sollte diesen grundsätzlich nicht füttern. In einem Lebensraum mit Gräsern, Hecken und Sträuchern finden sie genug Nahrung und eine Zufütterung ist nicht notwendig. Im Gegenteil: Wenn ein frei lebender, gesunder Igel regelmäßig von Menschen gefüttert wird, verlernt er womöglich, selbst auf Nahrungssucher zu gehen. Zusätzlich kann falsches Futter die Wildtiere übergewichtig oder krank machen und im schlimmsten Fall sogar töten.

Wann menschliche Hilfe notwendig ist

Es gibt allerdings auch Ausnahmefälle, in denen ein Igel ohne menschliche Hilfe nicht überleben kann und man den niedlichen Tieren durchaus helfen sollte. Beispielsweise, wenn sie offensichtlich krank, verletzt, unterernährt oder hilfebedürftig sind. Das zeigt sich meist durch eingefallene Augen, eine birnenförmige Statur, eine Einbuchtung hinter dem Kopf und dadurch, dass sie tagsüber nach Futter suchen. Manchmal werden Igel zu früh aus dem Winterschlaf wach und finden dann auf dem gefrorenen Boden kein Futter – auch dann darf man helfen. In diesen Ausnahmefällen kann man dem Igel Wasser und Futter anbieten und sie anschließend zum Tierarzt oder in eine Igelschutzstation bringen.

Lesen Sie aus unserem Angebot: So helfen Sie einem Igel in Not richtig

Welche Nahrungsmittel darf man zufüttern

Es gibt einige Nahrungsmittel, die nicht auf den Speiseplan der stacheligen Gartenbesucher gehören. Milch, rohe Eier, rohes Fleisch oder Gewürze im Futter sind absolut tabu. Auch Weizenprodukte wie Brot, Nudeln oder Reis vertragen sie nicht. Stattdessen freuen sie sich über Wasser, feuchtes Katzenfutter ohne Gelee oder ein ungewürztes Rührei.

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