Wildererpfad eröffnet Auf steilem Pfad in die Geschichte

Anica Trommer
Wo der Original-Wildererpfad aus dem Jahr 2008 entlangführte, weiß Ortsteilbürgermeister Rainer Gier (rechts) und zeigt es dem Tourismusverantwortlichen der CCS GmbH, Ulf Greiser (links) sowie dem Suhler BürgermeisterJan Turczynski. Foto: /Karl-Heinz Frank

Auf 9,2 Kilometern Länge können sich Wanderer rund um Gehlberg ab sofort mit der Geschichte der Wilderei vertraut machen. Der gleichnamige, anspruchsvolle Pfad ist mit Schau-Fallen und Infotafeln gespickt.

 
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Dass es sich lohnt, einen Blick in die Geschichte der Wilderei zu werfen, wissen die Gehlberger schon lange. Nicht nur in ihrem Museumspark haben sie den Wilddieben viel Platz eingeräumt. Auch den Wildererpfad haben sie bereits 2008 ausgewiesen. Um ihn noch attraktiver und vor allem bekannter zu machen, haben sich die Tourismusverantwortlichen der Stadt Suhl und des CCS diesem Pfad noch einmal angenommen. Das Ergebnis ihres Wirkens präsentierte der Tourismusverantwortliche der CCS GmbH, Ulf Greiser, am Dienstag genau dort, wo der Pfad startet: Am Parkplatz oberhalb des Gehlberger Museumsparks.

Auf einer nagelneuen Infotafeln ist der 9,2 Kilometer lange Wanderweg abgebildet. Etwa drei Stunden dauert die Tour. Wer dem grünen W folgen möchte, sollte neben festem Schuhwerk auch ordentlich Kondition mitbringen, betont Ulf Greiser. 335 Höhenmeter gilt es meistern. Der höchste Punkt ist bei 866 Metern an der Seiffartsburg erreicht. „Das steilste Stück führt vom Bahndamm im Gehlberger Grund durch den Schneetiegel zur Güldenen Brücke“, lautet die Warnung im frisch gedruckten Wandertour-Flyer.

Doch all die Mühe lohnt sich. Dunke Bergwälder und herrliche Aussichten warten auf die Entdecker. Der Gehlberger Holzschnitzer Roland Fischer hat außerdem allerhand Material beigesteuert. Er hat verschiedene Schau-Fallen aufgestellt, die die Geschichte der Wilderei für den Wanderer erlebbar machen.

Ortsteilbürgermeister Rainer Gier war es zudem wichtig, den Erlebnisweg an der Köhlerhütte mit einzubinden. Klangelemente, geschnitzte Eichhörnchen und viele Informationen zu den heimischen Tierarten warten dort auf die Jüngsten. Um diesem Wunsch nachzukommen, musste der Original-Pfad allerdings ein klein wenig verlegt werden. Insgesamt 11 800 Euro seien in den vergangenen zwei Jahren in das Projekt Wilderer-Pfad samt neuer Beschilderung geflossen, sagt Ulf Greiser.

Es ist nicht der erste thematische Wanderweg der Stadt Suhl. Dem Bergbau ist ein Weg gewidmet, genauso wie dem Vater des Rennsteigliedes, Herbert Roth. „Es kommt uns nicht auf die Masse an. Unsere Wanderwege sollen gewissen Qualitätsstandards entsprechen“, betont der CCS-Mitarbeiter. Seit Corona habe der Aktiv- und Wandertourismus in der Region zugelegt. Den Familien und Naturfreunden etwas zu bieten, das sie einen Tag oder auch länger in die Region lockt, ist das erklärte Ziel der Touristiker.

Dazu gehöre die Digitalisierung der Wanderrouten. Der Wildererpfad ist schon in der Handy-App des Regionalverbundes Thüringer Wald hinterlegt. Wer möchte, kann sich darüber per GPS navigieren lassen. Für alle anderen ist das grüne W auf weißem Grund der wichtigste Anhaltspunkt zwischen Start und Ziel am Gehlberger Museumspark.

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