Die Naturschutzkindergruppe hat sich mit Wildbienen sowie dem Bau von Bienenhotels beschäftigt.
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Die hiesige Naturschutzkindergruppe (Naju) nutzt den Lernort Natur. Nistkastenpflege, Beobachtungen am Krötenzaun, das Pflanzen von Schwarzpappeln im Wipfratal, Müllsammlungen, Beobachten von Frühlingsboten, Unterwegssein auf den Spuren des Bibers und Vogelstimmenwanderungen sind nur ein paar der Aktionen, die seit Anfang des Jahres angeboten wurden, teilt die Gruppenverantwortliche Petra Szigarski mit. Natürlich waren diese Aktionen immer angepasst an die jeweilige Coronasituation.
Dank dieser Angebote würden die Kinder wichtige Zusammenhänge in der Natur erfahren sowie die Tier- und Pflanzenwelt vor ihrer Haustür kennen- und schätzenlernen, erklärt Szigarski weiter.
Ein vergangener Gruppennachmittag war den Insekten gewidmet, im Besonderen den Wildbienen.
„Dieser Insektengruppe fehlt neben den Nahrungspflanzen, also artenreichen Blühwiesen, oft der nötige Raum zum Nisten. Über die Hälfte der Wildbienenarten brüten im Erdboden. Die anderen legen Liniennester an, zum Beispiel in Hohlstängeln oder nutzen Hohlräume in Hartholz“, so Petra Szigarski.
Durch das ständige Auf- und Wegräumen von Reisig und Totholz sowie Mähen und Abschneiden von Verblühtem fehle dieser Lebensraum zunehmend. Um gegen dieses Problem vorzugehen, hat sich die Naju-Gruppe etwas Besonderes einfallen lassen: „Mit unserer Schublade vom Sperrmüll wollten wir wenigstens einigen Wildbienen zu Nistraum verhelfen“, sagt die Gruppenleiterin.
Die Schublade wurde mit Dachpappe verkleidet und bekam zwei Stützen als Beine. Dann wurde sie gefüllt mit einigen vorgebohrten Hartholzstücken. Viele Hohlstängel – Bambus, Schilf, Forsythie – passten hinein. „Die Kinder mussten viele scharfe Kanten mit Sandpapier entfernen, schneiden, sortieren. Zu guter Letzt wurde Ton in die noch freien Stellen gedrückt und mit Löchern versehen. Davor kam zum Schutz Kaninchendraht, damit die Vögel die Brut nicht herauspicken“, erinnert sich Petra Szigarski an den Arbeitsaufwand. „Unsere Naturhelden waren ausgesprochen stolz auf ihr Werk und auf ihr neues Wissen über die Wildbienen.“
Ein eigenes kleines Einsteckbüchsenstängelhotel, angemalt und verziert, durfte sich jeder für den häuslichen Garten oder den Blumenkasten basteln und mitnehmen.
Das große Werk erhielt einen besonderen Platz: „Unser großes Wildbienenhotel bauten wir dann einem langjährigen Naturfreund an passender Stelle in den Garten. Er schätzt sich sehr glücklich und beobachtet täglich die Besiedelung. Es ist einfach faszinierend, die verschiedenen Arten bei ihrer Nistablage zu beobachten“, sagt Petra Szigarski.
„Die recht umfangreiche Vorarbeit leistete Horst. Auch ihn trug das gute Gefühl, einen Beitrag für den Artenschutz geleistet zu haben, denn gesunde Ökosysteme sind unsere Lebensversicherung“, erklärt die Naju-Gruppenleiterin.
Auf den NABU-Internetseiten gibt es Hinweise zum Bau einer Nisthilfe für Wildbienen sowie Tipps, damit die Besiedelung glückt.