Wild in Fambach Gehetzt, gebissen und schwer verletzt

Birgitt Schunk
Aufgerissen: Das Hinterteil des Rehbocks. Foto: privat

Den Jägern um Fambach reicht’s: In diesem Jahr ist bereits zum dritten Mal ein Reh qualvoll zu Tode gekommen – offenbar von Hunden gehetzt und schwer zugerichtet.

 
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Fambach - Erst am Dienstagmorgen hatte Erhard Himmel wieder einen Anruf. Ein aufmerksamer Spaziergänger hatte ein schwer verletztes Reh am Ortsausgang von Fambach in Richtung Lampertsborn am Waldrand entdeckt. „Da am Hinterteil alles blutig war, nahm der Mann zunächst an, dass es vielleicht Nachwuchs gab“, erzählt der Jäger aus Fambach. „Doch dann sah er, dass dort das blanke Fleisch zu sehen war und Fetzen des Fells überall herausgerissen waren. Das Tier versuchte aufzustehen und brach immer wieder zusammen.“

Himmel und der Anrufer fuhren los und fanden das Tier kurze Zeit später. Der Jäger erlöste den Rehbock mit einem Schuss. „Die Wunden waren maximal einen Tag alt – stundenlang musste das Tier also Qualen erleiden“, sagt Himmel. Im Genitalbereich war alles aufgerissen, Fleischstücke hingen aber auch anderswo am Körper heraus.

Auch wenn allerorts die Wogen hoch schlagen wegen Wolfsrissen, so ist er überzeugt, dass hier ein Hund am Werk war. „Der Wolf hätte das Tier gezielt mit einem Kehlbiss getötet und sich satt gefressen.“ Mittlerweile ist dies schon der dritte Vorfall dieser Art in diesem Jahr in Nähe der Teiche zwischen Lampertsborn, Wald und nassem Graben.

Wenn die Jäger in Feld und Flur unterwegs sind, sehen sie immer wieder Hundehalter mit ihren Vierbeinern, die nicht angeleint sind. „Das ist aber Pflicht – und erst recht, wenn die Hunde nicht hören“, sagt Himmel. „Wenn man dann etwas sagt, bekommt man noch dumme Antworten.“

Groß sei das Geschrei natürlich landauf, landab, wenn wildernde Hunde totgeschossen würden. „Das ist gesetzlich erlaubt, aber das haben wir bisher nicht angestrebt. Fakt ist aber auch, dass wir diesem Treiben nicht mehr länger zusehen werden“, sagt der Fambacher. Man wisse natürlich auch, dass solche Hunde Wiederholungstäter seien. „Wer einmal Blut geleckt hat, tut das wieder.“

Bei dem Rehbock habe es sich um ein Tier mit einer ordentlichen körperlichen Entwicklung gehandelt. Auch die Ricke, die in diesem Jahr gefunden wurde, sei relativ stark gewesen.

Mitunter seien die Hunde auf Selbsterwerb aus, weil sie zu Hause mit dem Futter kurz gehalten würden. Manch Hundehalter habe auch noch seinen Spaß daran, wenn Bello sich nach Herzenslust am Wild austoben könne. „Das muss jetzt ein Ende haben“, so der Tenor aus der Jägerschaft. Sie wollen das Geschehen nun noch aufmerksamer beobachten, um Einhalt zu gebieten.

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