Wird es wieder heiß und trocken?
Mit der Hitze kommt die Trockenheit: Die Niederschläge sollen vielerorts eher spärlich sein. Allerdings – und das ist angesichts der Wetterkapriolen, die der Klimawandel mit sich bringt, wird es wohl auch wieder ein nasser Sommer. Wetter-Experte Dominik Jung von wetter.net prognostiziert, dass es zwar sehr warm würde, allerdings auch viel regnen dürfte. Bei einem solchen „tropischen Sommer“ bestehe ein großes Flut- und Hochwasserpotenzial. Das zeige auch das Europäische Wettermodell EURO1k.
Wie stabil wird das Sommerwetter?
Vieles deutet laut Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (European Centre for Medium-Range Weather Forecasts, ECMWF) auf eher unbeständige Hochdruckgebiete mit stabilem Sonnenwetter hin. Laut diesem Modell könnte der Sommer ein bis zwei Grad wärmer werden, als das neue Klimamittel der Jahre 1991 bis 2020. „Das klingt nicht nach wirklich viel, kann aber sehr viel sein“, betont Dominik Jung. Allerdings hätten es nur wenige Sommer bisher in diesen Temperaturbereich geschafft – etwa der Sommer 2003 oder 2019. „Wenn es so kommen würde, dann wäre das tatsächlich ein sehr warmer Sommer. Vielleicht sogar ein richtiger Hitzesommer.“
Wie ist das Wetter im Juni?
Der Juni hat mit meist sonnigem und trockenem Wetter begonnen. Die Temperaturen sind mit 22 bis 27 Grad angenehm warm und in manchen Regionen steigen sie sogar auf mehr als 30 Grad. In Teilen Deutschlands wie Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern bleibt es vorerst kühler bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad.
Wie wird das Wetter im Juli?
Der Juli soll nicht nur deutlich zu warm, sondern auch deutlich zu nass ausfallen. Im südlichen Baden-Württemberg und Bayern kann es zu Gewitter mit starkem Regen kommen. Die Temperaturen sollen somit bis auf 14 bis 18 Grad abkühlen.
Wie wird das Wetter im August?
Im süddeutschen Raum soll deutlich weniger Regen als normalerweise fallen. Besonders für den August herrscht laut dem „Climate Forecast System“ (CFS) in Baden-Württemberg „Trockenzeit“. Auch der europäische Wetterdienst stellt eine eher „düstere Sommerprognose“ in Aussicht.
Zur Info: Das CFS ist ein meteorologisches Wetterprogramm, das von den „National Centers for Environmental Prediction“ (NCEP, auf deutsch: Nationale Zentren zur Umweltvorhersage) der USA verwendet wird und verschiedene Wettervorhersagen liefert.
Info: Heißer Sommer aufgrund von Rekordwärme des Nordatlantiks
Nordatlantik
Derzeit ist der Nordatlantik so warm wie noch nie um diese Jahreszeit seit Beginn der Satellitenmessungen vor 40 Jahren. Das könnte nach Forscherangaben womöglich einen heißen Sommer und heftigere Starkregen für Mitteleuropa bedeuten. Die Meeresregion ist Mitte Juni sogar um rund ein Grad wärmer als im Schnitt des Vergleichszeitraums 1982 bis 2011, wie aus Daten der US-Klimabehörde NOAA hervorgeht.
Temperatur
Der Nordatlantik hat derzeit besonders hohe Temperaturen von im Schnitt knapp 23 Grad Celsius. Seit April hat sich vor allem der subtropische Bereich des Nordatlantiks stark erwärmt. Ein anhaltendes Tiefdruckgebiet habe dazu geführt, dass mehr warme Luft von Südwesten und weniger kalte Luft von Nordosten in den subtropischen Nordatlantik strömte, sagt Helge Gößling, Klimaphysiker vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven. Zudem hätten sich die Windströmungen in der Region abgeschwächt, was die Oberflächentemperatur ebenfalls erhöhe.
Treibhausgase
Der Hauptgrund: „Die Weltmeere haben 90 Prozent der Wärme aufgenommen, die durch die menschengemachten Treibhausgase entstehen“, sagt der Klimatologe Mojib Latif vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. Dadurch seien sie in bis zu 2000 Meter Tiefe, in wenigen Gebieten auch noch tiefer, deutlich wärmer geworden - mit Folgen nicht nur für die Ökosysteme. Zudem hätten sie ein Viertel des menschgemachten Kohlendioxids aufgenommen.