Wettbewerb Für Steinbacher Wasserrad abstimmen

Das Wasserrad arbeitet bisher zuverlässig und störungsfrei. Foto: Heiko Matz

Die Stadt Bad Liebenstein beteiligt sich mit dem Steinbacher Wasserrad am Wettbewerb „Gemeinsam stark sein“ – als einziges Thüringer Projekt. Insgesamt werden vier Preise vergeben.

 
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Seit mehreren Jahren erzeugt im Bad Liebensteiner Ortsteil Steinbach ein Wasserrad Energie für die Straßenbeleuchtung. Eine innovative Idee, die nun Chancen hat, beim Wettbewerb „Gemeinsam stark sein“ einen Preis abzuräumen.

Insgesamt 24 Klimaprojekte aus ganz Deutschland bewerben sich um die vier Preise. Die Stadt Bad Liebenstein ist mit dem Wasserrad der einzige Thüringer Teilnehmer.

Initiiert hat den Ausscheid die Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS) in Kooperation mit den Bundesländern. „Die eingereichten Projekte zeigen, wie vielfältig ländliche Regionen am Klimaschutz und an Ideen zur Anpassung arbeiten: Ein Dorf in Brandenburg zentralisiert seine Wärmeversorgung mit einem Holzhackschnitzel-Kraftwerk und Nahwärmenetz, eine Region in Niedersachsen unterstützt den Torfmoos-Anbau für Moor-Renaturierungen, eine Region am Niederrhein prämiert klimafreundliche Vorgärten, um Schottergärten entgegenzuwirken, und eine Sennerei im Allgäu gewinnt Energie aus überschüssiger Molke“, heißt es in einer Mitteilung der DVS. Die Projektideen wurden überwiegend über das europäische Förderprogramm Leader finanziert.

Mit dem Wettbewerb sollen diese Ideen über die Region hinaus bekannt gemacht werden. Die Steinbacher Bewerbung steht unter der Überschrift „Aus Wasser wird Licht“. Vor der Eingemeindung von Steinbach in die Stadt Bad Liebenstein erlosch die Straßenbeleuchtung aus Kostengründen immer nachts zwischen 23 und vier Uhr. Mit der Umstellung auf das gemeinsame Beleuchtungssystem der Kommune im Jahr 2015 brannten die Straßenlampen nachts durchgehend, was erhebliche Mehrkosten verursachte. Daraufhin suchten Stadt und Dorf nach einer kostengünstigen Lösung.

Die Idee, die Wasserkraft, die einst zum Betrieb der Messerschmieden im Bergdorf genutzt wurde, zu reaktivieren, hatte der CDU-Landtagsabgeordnete und Steinbacher Marcus Malsch. Zwischen 2016 und 2018 ließ die Stadt auf dem Gelände der ehemaligen Messerfabrik ein Wasserrad mit Trafohäuschen errichten. Um die Wasserkraft effizient zu nutzen, ließ die Stadtverwaltung die Straßenlampen in Steinbach auf LED umrüsten.

70 Prozent weniger Stromkosten

Inzwischen spart die Stadt rund 70 Prozent der Stromkosten. Ein weiterer Vorteil: Durch die regenerative Energiequelle entstehen keine CO2-Emissionen mehr, heißt es in dem Bewerbungstext.

Das Wasserrad arbeite bisher zuverlässig und störungsfrei. Es erzeuge am Tag sogar mehr Strom, als in der Nacht benötigt werde. In Zukunft könnte dieser Überschuss tagsüber in einem Museum genutzt werden, das in einem nahe gelegenen alten Industriegebäude entstehen könnte. Für mögliche Dürreperioden haben die Steinbacher schon einen Plan: eine Photovoltaikanlage, um die Wasserkraft durch Sonnenkraft zu unterstützen.

Jury und Publikumspreis

Eine Expertenjury entscheidet über die Plätze eins bis drei, den zusätzlichen Publikumspreis erhält das Projekt mit den meisten Stimmen aus der Öffentlichkeit: Alle vier Preisträger werden Mitte November bekannt gegeben. Für den Publikumspreis kann bis zum 31. Oktober online abgestimmt werden:      www.dvs-wettbewerb.de

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