Weniger Arbeitslose Mehr Kurzarbeit befürchtet

Erik Hande

Exakt 9927 Menschen waren im Oktober in Südthüringen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,2 Prozent.

 
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  Foto: dpa/Fabian Sommer

Meiningen - In Südthüringen betrug die Arbeitslosenrate im Oktober 4,2 Prozent, das sind 0,2 Prozent weniger als im September. Die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Schmalkalden-Meiningen hat sich im Oktober um 157 auf 2563 verringert. Die Arbeitslosenquote betrug 3,8 %. Vor einem Jahr hatte sie sich im Landkreis auf 5,0 % belaufen.

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Im Bereich der Geschäftsstelle Meiningen waren 1576 Menschen und damit 4,0 Prozent als arbeitslos gemeldet, davon mit 56,6 Prozent deutlich mehr Männer als Frauen. Nahezu 40 Prozent von diesen, in der Meininger Geschäftsstelle arbeitslos gemeldeten Personen, sind älter als 50 Jahre. Von all diesen Arbeitslosen sind 38,3 Prozent sogar Langzeitarbeitslose. Trotz Fachkräftemangels haben sie seit mindestens einem Jahr keine neue Arbeitsstelle gefunden.

Während sich 360 Personen im Oktober in der Geschäftsstelle Meiningen arbeitslos meldeten, konnten sich 438 dort wieder abmelden, weil sie einer neuen sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgehen können.

Die Aussicht, eine Arbeitsstelle zu finden, ist allerdings durchaus gestiegen, denn die Arbeitgeber meldeten im Oktober 195 neue Arbeitsstellen, das waren 32 mehr als noch vor einem Jahr.

„Die Arbeitslosenquote hat sich inzwischen wieder auf das Niveau vor der Pandemie eingependelt“, schätzt Wolfgang Gold, von der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Südthüringen ein. Aktuell zeichne sich aber ein erhöhter Eingang an Anzeigen zum konjunkturellen Kurzarbeitergeld ab. Weil Südwestthüringen von vielen kleinen und mittelständigen Zulieferbetrieben geprägt ist, könnte sich „eine überdurchschnittliche hohe regionale Betroffenheit“ von Kurzarbeit ergeben, befürchtet Wolfgang Gold.

Der Ausbildungsmarkt hat das Vor-Corona-Niveau auch noch nicht wieder erreicht. Gegenüber dem Berichtsjahr vor der Pandemie haben sich 2020/2021 rund 8 Prozent weniger junge Menschen als Ausbildungsplatzsuchend gemeldet. Die Gründe dafür seien einfach: „Durch die pandemiebedingten Einschränkungen war die Schularbeit der Berufsberater deutlich eingeschränkt, Kontakte auf Messen und berufsorientierenden Veranstaltungen konnten so nicht geknüpft werden“, schildert Wolfgang Gold. Doch genau diese Kontakte seien für die Gewinnung von Bewerbern elementar wichtig. Daher habe die Vermittlung von Bewerbern weiterhin oberste Priorität, betont der Suhler Agenturchef.