Dabei sollte man die Situation durchaus konkret ansprechen. „Davor scheuen sich viele. Aber es ist wichtig, etwa nachzufragen: ‚Geht es dir schlecht? Hast du manchmal das Gefühl, aufgeben zu wollen?‘.“
Dass man durch das Ansprechen die Suizidalität verstärke oder Menschen überhaupt erst auf den Gedanken bringe, ist falsch, so Lindner. „Sondern fast alle suizidalen Menschen haben dadurch das Gefühl: Da will jemand wirklich wissen, was in mir los ist. Und die Suizidalität ist ja da. Die wird weder durch Nachfragen hervorgerufen noch geht sie weg dadurch, dass man nichts sagt.“
Die zentrale Botschaft, die vermittelt werden sollte, wenn man die offensichtliche Not und Verzweiflung des anderen anspricht. „Dir geht es schlecht, aber es gibt Hilfe. Du musst nicht alles aushalten. Es muss nicht so bleiben.“
Was tun, wenn der andere abblockt?
Wenn man sieht, dass die Person über lange Zeit sehr verzweifelt und suizidal ist, sollte man immer wieder einmal die eigene Angst formulieren, sagt Lindner. Und etwa sagen: „Du, ich mache mir einfach Sorgen. Ich möchte auch nicht, dass du stirbst.“
Auch wenn man nicht davon ausgehen könne, dass es bei allen Betroffenen wirkt, lohne es sich oft, hartnäckig zu sein, erklärt der Experte. Viele hätten nicht unbedingt den Wunsch zu sterben, heißt es auch von der Telefonseelsorge: Sie wollen nur nicht so weiterleben, wie sie es gerade tun müssen.
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Hinweis Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter Tel. 08 00 / 1 11 01 11 und Tel. 08 00 / 1 11 02 22 und unter https://ts-im-internet.de/ erreichbar. Eine Liste mit Hilfsangeboten findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention: https://www.suizidprophylaxe.de/
Info: Hilfe bei Suizidalität im Überblick
• Erster Ansprechpartner ist der Hausarzt, Psychiater oder psychologischer Psychotherapeut.
• In akuten Krisen helfen die nächste psychiatrische Klinik oder der Notarzt unter Tel. 112.
• Zu jeder Zeit erreichen Sie die Telefonseelsorge kostenfrei unter: Tel.08 00 / 1 11 01 11 oder Tel. 08 00 / 1 11 02 22.
• Krisendienste in Ihrer Region finden Sie etwa bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention: https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/wo-finde-ich-hilfe/krisendienste-und-beratungsstellen
Hilfe bei Suizid-Gedanken:
Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 und unter erreichbar. Eine Liste mit Hilfsangeboten findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention: