Weltrekordversuch Rutkowski muss wegen Fußverletzung aufgeben

Die Ultra-Triathletin hatte große Ziele. Doch die Gesundheit spielt ihr frühzeitig einen Streich.

An Laufen wie auf diesem Foto ist bei Josefine Rutkowski gerade nicht zu denken. Foto: IMAGO/Christian Heilwagen

Josefine Rutkowski ist bei ihrer einzigartigen Weltrekord-Jagd von einer Verletzung ausgebremst worden. Statt wie gewohnt am frühen Morgen in den Binsfelder See zu springen, musste die Ultra-Triathletin am zehnten Tag ihrer Challenge auf der Couch bleiben. „Wie man sehen kann, ist ein Verband an meinem Bein. Ich war in meinem Leben noch nie verletzt, aber jetzt ist es soweit“, sagte die 36-Jährige tief betrübt in ihrer Instagram-Story.

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Sie müsse ihre Mission von 60 Ironman in 60 Tagen am Dienstag abbrechen. Sie könne wegen ihres lädierten Sprunggelenks „leider keinen Marathon mehr laufen, geschweige denn mich vorwärts bewegen“, erklärte die Freundin des Abenteurers Jonas Deichmann: „Von daher ist es wichtig, die Reißleine zu ziehen, bevor es chronisch oder schlimmer wird.“ Sie müsse nun auf ihren „Körper hören, der mir ganz klar sagt, dass ich aufhören muss, weil ich verletzt bin“.

Die gebürtige Meiningerin Rutkowski wollte eigentlich zwei Monate lang täglich 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42 km Laufen. Mit 60 aufeinanderfolgenden Langdistanzen hätte sie den bisherigen Frauen-Weltrekord der Österreicherin Alexandra Meixner verdoppelt. Die Männer-Bestmarke hält ihr Freund Deichmann aus dem Vorjahr mit 120 Ironman in 120 Tagen auf der Strecke der Challenge Roth. Dieses Projekt hatte die Meiningerin zu ihrer Rekordjagd rund um Speyer inspiriert.

Noch in der vergangenen Woche hatte Rutkowski gegenüber unserer Redaktion gesagt, wie gut alles aussehe. „Alles läuft besser als gedacht. Ich bin super schnell in meinen Abläufen und auch meine Sporteinheiten sind richtig gut. Das sportliche Treiben dauerte in den ersten sechs Tagen nur elf Stunden und 15 Minuten im Schnitt“, hatte sie am Freitagabend erzählt: „Dadurch bin ich mit meinem Tag immer nach knapp zwölf Stunden durch. Das ist wirklich hervorragend.“

Und nun die Aufgabe. „Und ja, es fühlt sich an wie Pech. Wie ein Rückschritt. Wie das abrupte Ende eines großen Abenteuers. Aber vielleicht... ist auch das Teil eines größeren Plans“, sagte Rutkowski trotzig: „Vielleicht bringt genau diese Pause neue Wege, neue Inspiration, neue Kraft.“ Sie sei jedenfalls „stolz“, neun Langdistanzen am Stück absolviert zu haben und werde sich in den kommenden Wochen erstmal um ihre Gesundheit kümmern.