Offensichtlich wollte Straßer zu viel. Er habe probiert, diesmal schon im ersten Lauf "mehr Gas zu geben" und sei dann "vom Timing ein bisschen zu früh geworden", sagte er. Und weil ihm die richtige Balance fehlte, gab's für den Bayern eben auch kein weiteres Finale. Natürlich sei es "immer ärgerlich, wenn man ausscheidet", erklärte er: "Aber es ist Teil des Spiels und so nehme ich das auch."
Mit allzu viel Frust im Gepäck reist Deutschlands bester Slalomfahrer nach seinem wilden Wochenende also nicht aus Flachau ab. "Jetzt haben wir ein bisschen Luft", sagte er mit Blick auf die kurze Pause bis zum nächsten Torlauf in Schladming am 26. Januar. Diese wolle er nutzen, um "gut zu trainieren und ein bisschen auszuruhen und dann wieder anzugreifen".
Trotz seines Ausrutschers ist Straßer der mit Abstand größte Hoffnungsträger des deutschen Technik-Teams für die nächsten Rennen und die WM im italienischen Cortina d'Ampezzo im Februar. In Flachau waren am Samstag zwar auch seine Kollegen Anton Tremmel als 22. und Julian Rauchfuß als 26. in die Punkte gefahren, am Sonntag verpasste das Sextett des Deutschen Skiverbands (DSV) aber geschlossen den zweiten Durchgang und sorgte für eine Nullnummer.
Beim Nachtevent in Schladming wollen es die deutschen Alpin-Herren wieder besser machen. Anschließend stehen noch zwei weitere Slaloms im französischen Chamonix (30. und 31. Januar) an. Spätestens da gilt es für Straßer und Co. dann, sich (wieder) in WM-Form zu bringen.
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