Dass dies bei ihr persönlich kein Zufall war, bewies die frühere Staffel-Weltmeisterin einen Tag danach erneut. Preuß hatte sich im Massenstart nach dem letzten Schießen schon an die Spitze gesetzt, nach zwei Schießfehlern reichte es aber doch nicht für ganz vorne. Dafür hielt sie die drittplatzierte Olympiasiegerin Hanna Öberg genauso hinter sich wie den Rest des Feldes. Zweitbeste Deutsche auf den WM-Strecken von 2023 im Thüringer Wald wurde Herrmann (4 Fehler) als 15., Janina Hettich (2) belegte Platz 18 und Maren Hammerschmidt (4) Rang 29.
Die Männer-Staffel hatte zuvor nur Platz fünf belegt, weil Philipp Horn sich als Schlussläufer drei Strafrunden leistete und den möglichen Sieg noch vergab. Dass der 26-Jährige dafür scharf von Fans angegangen wurde, war seinem Teamkollegen Erik Lesser zu viel. "Das ist absolut fehl am Platz. Das können sich die Bundestrainer auf der Couch daheim echt sparen", sagte der Ex-Weltmeister in der ARD. Dass der 32-Jährige mit einem Schießfehler als Achter bester Deutscher im abschließenden Massenstart wurde, geriet zur Nebensache.
Lesser konnte nicht verstehen, "was ich am Freitag und Samstag in den sozialen Netzwerken über Philipp Horn lesen musste". Das habe dieser einfach "nicht verdient gehabt", betonte Lesser. Es gebe nun auch überhaupt keinen Grund, an der Leistungsfähigkeit des Schlussläufers aus Thüringen zu zweifeln. "Er wird trotzdem von uns wieder auf die vier gesetzt - weil er einfach ein geiler Typ ist", sagte Lesser.
Der zweimalige Olympiazweite zeigte auf seinen Heimstrecken ansteigende Form und hatte im Massenstart sogar Podestchancen. In Führung liegend fiel er nach dem letzten Schießen mit einem Fehler aber noch zurück, während der Norweger Tarjei Bö vor dem Österreicher Felix Leitner und dem Schweizer Benjamin Weger gewann. Olympiasieger Arnd Peiffer, der den Massenstart im Dezember in Hochfilzen gewonnen hatte, wurde Elfter, Benedikt Doll musste sich mit Platz 17 begnügen.
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