Bei „Freies Wort hilft“ können Spender und Empfänger aber sicher sein: Das Geld kommt tatsächlich als Unterstützung bei der Familie an., Geld der späten Weihnachtsaktion 2022, das künftig abrufbar ist, wenn es gilt, für die Familie eigentlich unbezahlbare Rechnungen zu begleichen. Fritzi wird später oft Bedarf an behindertengerechten Anschaffungen haben, für die weder das Sozialamt noch die Krankenkasse aufkommen.
Und dann wäre dann auch eine ganz andere mögliche Ausgabe, über die Anne Rech sagt: „Wir mögen gar nicht näher darüber nachdenken und es aussprechen, alle versuchen wir es eigentlich zu verdrängen: Aber ja, schlimmstenfalls eben leider auch Geld zu einer angemessenen Bestattung unserer schwer geprüften kleinen Kämpferin hier.“
Aus diesen Gründen gelangt die eigentliche Weihnachts-Überraschung heute auch ohne „Ho ho ho“-Ruten-Schnickschnack und die obligatorische Frage „Wart ihr denn immer schön artig?“ zu der fünfköpfigen Familie nach Ostthüringen.
Während die Geschwister Moritz und Sophie die „Weihnachtsmann-Mitbringsel“ aus dem Thüringer Wald – anspruchsvolle Spiele – studieren, möchte man die kleine Kämpferin am liebsten fest in die Arme schließen, so herzerfrischend und zielstrebig erkundet Fritzi die Präsente. So richtig akribisch löst sie Streifen für Streifen des Geschenkpapiers, lässt sie lächelnd zu Boden schweben. Dann folgt aus dunklen Augen des Kindes, zu dessen Behinderungen auch Sprachlosigkeit gehört, das fröhliche Staunen beim ersten neugierigen Ausprobieren ihres Startersets für audio-digitales Lernen und Kreativität. Fürs erste: Die Bildvorlagen antippen, die dann kurze Geschichten erzählen.
Herzlich verabschieden sich die Eltern, bitten um Entschuldigung für den „wuseligen Empfang in der Küche“, wie sie ihr sympathisches Willkommen für den Hilfswerk-Vertreter nennen. Dann verstauen sie ihre Kleine mit deren speziellen Kindersitz im Familienauto. Die nächsten Arzt- und Physiotherapie-Termine drängen natürlich auch kurz vor Weihnachten.
Weder Anne noch Martin hätten in so kurzer Zeit solch ein Spenden-Zwischenergebnis erwartet und so viele Weihnachts männer aus Südthüringen: „Dass sogar in diesen von Krisen und Sorgen derart geschüttelten Zeiten ihre Leser derart solidarisch mit uns fühlen …“ Es treibt nun doch noch – und nicht nur Anne - Tränen in die Augen.