"Es gefällt keinem, dass der Weltcup verschoben wurde. Aber noch viel mehr fragt man sich, was soll erst in drei Monaten sein?", sagte Deutschlands bester Wasserspringer, Patrick Hausding, der Deutschen Presse-Agentur. "Wenn jetzt schon eine Veranstaltung mit 500, 600 Teilnehmern nicht organisiert werden kann, wie sollen dann Olympische Spiele mit Tausenden von Teilnehmern stattfinden. Da bleiben viele Fragezeichen."
Ungewissheit wegen unklaren Qualifikationsterminen gibt es auch bei anderen Wassersportarten. In dieser Woche will die Fina verkünden, wie es weitergeht. Offen ist unter anderem, wo und in welcher Form Synchronschwimmerinnen und Freiwasserschwimmer die restlichen Startplätze für die Sommerspiele lösen können.
Wie bei den Wasserspringern, die laut Bundestrainer Lutz Buschkow "in der Luft hängen", gibt es auch bei den Synchronschwimmerinnen Verunsicherung. "Das ist für uns alle keine einfache Situation, auch wenn uns die dynamische Entwicklung in der Pandemie bewusst ist", sagte Bundestrainerin Doris Ramadan. "Wir hoffen nun auf eine möglichst schnelle und für alle auch realisierbare Lösung durch die Fina, um unsere Olympia-Vorbereitung fortsetzen zu können."
Die Wettkämpfe sollten auch dazu dienen, die Durchführung von Sportveranstaltungen unter den erschwerten Corona-Bedingungen zu testen. Japanischen Medienberichten zufolge wurde ein dafür angesetztes Wasserballevent am kommenden Wochenende ebenfalls gestrichen. Eine Rollstuhl-Rugby-Testveranstaltung für diese paralympische Sportart fand dagegen statt.
Derweil soll der olympische Fackellauf wegen steigender Corona-Zahlen nicht wie geplant durch Osaka führen. Die Regierung der Präfektur Osaka habe formell beantragt, den für kommende Woche in der Millionenstadt geplanten Lauf abzusagen, teilte das Olympia-Organisationskomitee mit. Die Regierung verhängte am Montag in Osaka und zwei weiteren Präfekturen den Ausnahmezustand, da eine neue Corona-Welle befürchtet wird. Osakas Gouverneur Hirofumi Yoshimura sagte, dass Beamte der Präfekturregierung in Gesprächen mit dem Organisationskomitee bezüglich alternativer Lösungen seien.
Der am 25. März gestartete Fackellauf ist ein eminent wichtiger Test für die Organisatoren, bei dem nicht nur die Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen auf dem Prüfstand stehen. Diese Großveranstaltung unter strengen Corona-Beschränkungen mit rund 10.000 Läufern durch alle 47 Präfekturen Japans soll im besten Fall dazu führen, dass die Ablehnung der Spiele vieler Japanerinnen und Japaner abnimmt. Enden soll der Staffellauf mit der Entzündung des olympischen Feuers bei der Eröffnungsfeier in Tokio am 23. Juli.
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