Beliebte Zitrusfrüchte Warum werden Orangen in roten Netzen verkauft?

Markus Brauer
In Europa werden die Orangen von August (Frühsorten aus Sevilla) bis Mai (Spätsorte Tardivo di Sanvito auf Sardinien) geerntet. Foto: dpa/Felix Zahn

Orangen gehören zu den Lieblingsfrüchten der Deutschen. Anders als andere Obstsorten werden sie nicht in Plastikverpackungen, sondern in Netzen angeboten. Das produziert weniger Verpackungsmüll. Doch warum sind diese Netzte rot?

 
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Jedes Jahr werden weltweit rund 70 Millionen Tonnen Orangen geerntet. Jeder Deutsche verzehrt im Durchschnitt vier Kilo der Zitrusfrüchte im Jahr und trinkt acht Liter Orangensaft. Im Winter wird der tägliche Bedarf an Vitamin C vor allem über Orangen gedeckt. Angeboten werden Orangen im Handel dann meist in roten Netzen, aber warum ist das so?

Das ist der Grund für die roten Netze

Orangen werden häufig in roten Netzen aus Kunststoff verkauft, da die rote Farbe bewirkt, dass die Früchte hinter dem Netz orangenfarbener wirken. So sollen die Netze durch ihre Farbillusion zum Kauf aninieren.

Mehr als 400 Orangensorten

Es gibt mehr als 400 Sorten, die sich in Form, Farbe, Geschmack, Saft- und Kerngehalt unterscheiden. Unterteilt werden sie in zwei große Gruppen: Die Bitterorange oder Pomeranze hat kleine bittere Früchte, die häufig als Zierpflanze oder Marmeladenzutat verwendet werden.

Süßorangen werden häufiger gegessen. Eine beliebte Sorte ist die Navel-Orange. Sie besitzt eine nabelähnliche Ausstülpung, ist kernlos, saftig und leicht zu schälen. Eine andere Sorte ist die Blutorange, deren Färbung klimaabhängig ist und die in trockenen Gebieten mit hohen Temperaturschwankungen besonders gut gedeiht.

Fast 60 Prozent des Obst ist verpackt

Laut einer Studie des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) sind 68 Prozent des Gemüses, das in Deutschland an Privathaushalte verkauft wird, vorverpackt. Obst ist zu 59 Prozent nur mit Verpackung erhältlich.

Netze verbrauchen sehr viel weniger Material als Kunststoffbeutel sogenannte Verkaufseinheiten mit einem bestimmten Gewicht (in der Regel 1, 1,5 oder 2 Kilogramm) oder einer bestimmten Anzahl von Produkten zu bilden.

In Deutschland fallen laut Umweltbundesamt mittlerweile 19 Millionen Tonnen Verpackungsmüll jährlich – Tendenz steigend. Einer der Gründe für den wachsenden Müllberg ist, dass frische Lebensmittel immer öfter abgepackt angeboten und die Portionsgrößen kleiner werden. So wird auch frisches Obst und nach Gewicht in Pappschalen, Plastik-Klappdeckelschalen, Folien oder Netzen vorverpackt verkauft.

Nach Nabu-Angaben verursachte dies im Jahr 20219 insgesamt 103 069 Tonnen Verpackungsmüll, davon waren 66 000 Tonnen Kunststoff und über 32 000 Tonnen Papier, Pappe, Karton.

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