Methan und Viehzucht
Rund ein Drittel der Methan-Emissionen weltweit stammen aus der Viehhaltung. Nach Angaben des Bundesumweltamtes ist die effizienteste Maßnahme zur Reduzierung des Ausstoßes in Deutschland, weniger Fleisch zu essen, damit weniger Kühe gehalten werden. Kühe produzieren Methan bei der Verdauung des Futters. Es gelangt beim Wiederkäuen über Rülpser in die Atmosphäre.
Internationale Vereinbarungen
Auf Initiative der EU und der USA hatten zahlreiche Länder auf der Klimakonferenz von Glasgow 2021 beschlossen, den Ausstoß an Methan von 2020 bis 2030 um 30 Prozent zu reduzieren. Das Vorhaben – Global Methane Pledge (GMP) genannt – soll die Erderwärmung bis 2050 um mindestens 0,2 Grad vermindern.
Dabei gebe es aber keine verpflichtende Berichterstattung Öl und Gas produzierender Unternehmen zu den Methan-Emissionen, erläutert Lena Höglund-Isaksson vom Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg (Österreich). Nur die Regierungen und die Europäische Union hätten die rechtliche Befugnis, Unternehmen zur Messung und Meldung von Emissionen zu zwingen - und sollten solche rechtsverbindlichen Vorschriften dringlichst einführen.
Profitstreben und Desinteresse der Industrie
Die Kosten für das Abdichten von Lecks seien nicht hoch und würden in vielen Fällen durch die höheren Einnahmen aus dem Verkauf des nun zurückbehaltenen Gases gedeckt, so die IIASA-Expertin. „Dennoch sind die meisten Öl- und Gasunternehmen nicht daran interessiert, dies zu tun.“
Grund sei, dass sie vor allem dort investieren, wo sie die höchste Rendite erzielen können. Höglund-Isaksson: „Da die Gewinnspannen bei der Öl- und Gasförderung sehr hoch sind, übertrumpft eine Investition in die Produktionssteigerung fast immer den relativ geringeren Gewinn aus der Kontrolle von Methan-Leckagen.“ Es sei daher nicht davon auszugehen, dass die Industrie ihre Emissionen ohne spezielle Vorschriften freiwillig senken werde.