Warnstreik IOV-Busse bleiben am Montag stehen

Berit Richter

Die IOV Omnibusverkehr Ilmenau sieht sich am Montag,1 7. April, einem Warnstreik ausgesetzt. Wir sagen, was dies für die Fahrgäste bedeutet.

 
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Am Montagmorgen werden die IOV-Busse wohl stehenbleiben. Foto: Andreas Heckel

Immer wieder war es in den letzten Wochen aufgrund von Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi in der Bundesrepublik zu Beeinträchtigungen im Nah- und Fernverkehr gekommen. Nun erwischt es auch den Ilm-Kreis. „Wir werden am Montag bestreikt“, teilte Sarah Höring, Geschäftsführerin der IOV Omnibusverkehr Ilmenau, am Freitagnachmittag mit. Es handele sich um einen von Verdi initiierten Warnstreik.

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Bei der IOV seien von der Gewerkschaft „alle Mitarbeiter und Auszubildenden aufgerufen, vom Betriebsbeginn, das ist bei uns 4 Uhr, bis Mittag, 12 Uhr, die Arbeit niederzulegen“. Dass die Beschäftigten für mehr Lohn streiken wollen, sei legitim. Sie finde es aber „total unglücklich, dass sie das am Freitag in den Ferien für Montag bekannt geben“.Mit Verweis auf Daseinsvorsorge und Schülerbeförderung finde sie dies „nicht fair“. Das sei bei Verdi-Streiks in anderen Bereichen, zum Beispiel Kitas, anders gelaufen.

Nun sei es schwierig, Eltern und Schulen rechtzeitig zu informieren. „Wir werden es in unseren sozialen Medien teilen und auch auf unserer Homepage“, so Sarah Höring. Sie könne nicht abschätzen, wie hoch die Beteiligung sein werde und wie sich der Streik auf den Fahrplan auswirke. „Wir wurden erst einmal bestreikt, das war 1993“, erklärt die Geschäftsführerin. „Wir können nur sagen, es wird vermutlich am Montag bis zum Mittag Einschränkungen im Betrieb geben, die sich auch gegebenenfalls auf den restlichen Tag auswirken können.“ Es sei aktuell nicht planbar, was passiere. Den Eltern rate sie, lieber mitzugehen und zu schauen, ob der Schulbus fährt oder die Kinder gleich auf anderem Wege zu befördern. Inwieweit auch alle andere Busunternehmen in Thüringen bestreikt werden, entzog sich Sarah Hörings Kenntnis. Sie wisse, dass auch die OVG in Sonneberg sowie KomBus bestreikt werde, sagte sie. Die Forderung von Verdi sei es, dass sich die IOV dem Tarifvertrag für Nahverkehrsunternehmen (TVN) anschließe. Auch ein Inflationsausgleich in Höhe von 3000 Euro soll gezahlt werden. „Wir haben schon seit jeher unseren eigenen Tarifvertrag, den TVR, der ist für regionale Verkehrsunternehmen zugeschnitten und nicht für die großen kommunalen Stadtverkehrsunternehmen“, erklärt die IOV-Geschäftsführerin. Gefordert werde ein Stufenmodell bei den Löhnen, mit den Stufen unter vier Jahre beschäftigt, vier bis neun Jahre und ab zehn Jahre. „Das würde aber bedeuten, dass alle, die weniger als vier Jahre beschäftigt sind, nur eine Lohnsteigerung von vier Prozent bekommen, während alle über zehn Jahre 22 Prozent erhalten. Das finden wir nicht fair und nicht zeitgemäß“, macht Höring die Ansicht der Arbeitgeberseite deutlich. Die Inflation treffe jeden, unabhängig davon, wie lange er im Beruf sei und die Würdigung für langjährige Treue zum Unternehmen könne auf anderem Weg als über den Lohn erfolgen.

Die Arbeitgeber hätten 10,5 Prozent Lohnerhöhung geboten. Dies sei als zu wenig abgelehnt worden. Wenn das Drei-Stufen-Modell abgelehnt werde, dann fordere die Gewerkschaft 19,32 Euro Stundenlohn. Das entspreche etwa 22 Prozent Lohnerhöhung.