Sonneberg und Ilm-Kreis Warnstreik: Erneut stehen die Busse still

Die Gewerkschaft Verdi will am Freitag erneut den Busverkehr im Ilm-Kreis und in den Kreisen Sonneberg und Saalfeld-Rudolstadt bestreiken. Diesmal ganztägig. Für Pendler und Schüler wird es noch komplizierter.

 
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Die Busse stehen am Freitag wieder still. Foto: Andreas Heckel

Erneut wird es im Ilm-Kreis zu Beeinträchtigungen im Busverkehr kommen. Nahezu über den kompletten Freitag bis in die Nacht zu Samstag hat die Gewerkschaft Verdi zu einem weiteren Warnstreik aufgerufen. Darüber informierte Sarah Höring, Geschäftsführerin der IOV Omnibusverkehr Ilmenau, am Mittwoch. Alle Beschäftigen und Azubis sind aufgerufen, von Freitagnacht, 5. Mai, 1.30 Uhr, bis Samstagnacht, 6. Mai, 1.30 Uhr, ihre Arbeit niederzulegen.

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Bereits Mitte April war der Busverkehr im Ilm-Kreis bestreikt worden. Insbesondere für viele Eltern kam das völlig überraschend, war der Streiktag doch auch der erste Schultag nach den Osterferien. Nicht jeder Schüler konnte auf die Schnelle eine Alternative zum Schulbus organisieren.

Diesmal sei es noch einmal komplizierter für Schüler, aber auch die vielen Pendler. „Zum ersten Streik kamen sie nicht hin zu Schule oder Arbeit, aber immerhin zurück. Da diesmal über den kompletten Tag gestreikt wird, ist das dann auch nicht mehr möglich“, so Höring.

Aktuell könne man noch nicht abschätzen, wie viele Mitarbeiter sich am Streik beteiligen werden. „Daher können wir auch nicht planen und vorab kommunizieren, welche unserer Fahrten wir anbieten können und welche ausfallen werden“, so die IOV-Geschäftsführerin. Bei der Arbeitsniederlegung am 17. April konnten nach Angaben der IOV letztendlich dennoch rund die Hälfte der Fahrten angeboten werden.

Betroffen vom Streik ist laut Verdi auch der Omnibusbetrieb Holger Zentraf, der im Auftrag der IOV im Landkreis einige Linien bedient. Der zweite Subunternehmer, die Moveas GmbH aus Arnstadt, hingegen nicht. „Wir waren beim letzten Mal nicht betroffen und werden es nach meinem jetzigen Kenntnisstand auch diesmal nicht sei“, sagte Geschäftsführer Knut Gräbedünkel am Mittwochnachmittag auf Nachfrage.

Warum Subunternehmen überhaupt bestreikt werden, versteht derweil auch Sarah Höring nicht. „Sie würden durch einen Streik doppelt beschnitten. Zum einen können sie kein Geld verdienen, zum anderen könnte die IOV als Auftraggeber ihnen das Geld verweigern, weil sie die Leistung nicht erbracht haben“, erklärte sie.

Verdi fordert im aktuellen Tarifstreit von den Arbeitgebern höhere Stundenlöhne, eine Jahressonderzahlung sowie die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie für die Beschäftigten. Die Löhne sollen demnach rückwirkend zum 1. April auf 17,50 Euro und dann stufenweise bis zum 1. Juli des kommenden Jahres auf 19 Euro pro Stunde steigen.