Obwohl sie schmackhaft aussehen, könnte eine Kostprobe von den Thüringer Klößen, die sich in der Schüssel türmen, Zahnschmerzen verursachen. Das Thüringer Nationalgericht ist nämlich nicht aus Kartoffeln hergestellt, sondern aus Eschenholz. Andreas Happ aus Ebertshausen hat die Frau, die eine Schüssel Klöße in der Hand hält, und den Schmied neben ihr gefertigt. Etwa eine Woche habe er für jede Figur gebraucht, sagt der Hobbyschnitzer. Aus den dicken Eschenstämmen sägte er mit einer Kettensäge erst einmal grobe Figuren heraus. Mit kleinen Sägen habe er dann die Feinheiten herausgearbeitet. Auch die Klöße seien mit der Kettensäge geformt worden, erzählt er. Feinheiten habe er geschliffen und gefräst. „Ich war öfter mal bei Wettbewerben, bei denen Holzschnitzer gegeneinander angetreten sind, und war fasziniert, was die Leute können“, erzählt der Ebertshäuser. Zum 60. Geburtstag habe er dann einen Schnupperkurs geschenkt bekommen.