Dennoch – so warnte der Volksglaube – sind in dieser Nacht alle Zaubermächte entfesselt: Menschen können ganz nach Belieben gewandelt oder verwandelt werden. Pflanzen stellen ihr Wachstum ein, und Wasser kann zu Wein werden.
Besonderen Gefahren sind die Kühe im Stall ausgesetzt, da die nächtlichen Besucherinnen versuchen, die Milch zu verhexen. Um das zu verhindern, stellten die Bauern zwei gekreuzte Besen vor die Stalltüren. Sie galten als unüberwindbare Barriere für umherziehende Hexen. Ein einzelner Besen durfte indes nicht auf dem Hof oder vor dem Haus zurückbleiben. Er hätte ansonsten einer Hexe als Transportmittel dienen können.
Frauen über Jahrhunderte als Hexen verfolgt
Die Alte, die Zauberin, die Magierin – es gibt einige Synonyme für Hexe, die wohl stets eine Wissende war, mit Kräutern heilen und vielleicht nicht hellsehen, aber doch Zusammenhänge deuten konnte. Wissen aber beanspruchte einzig und allein der Klerus für sich. Deshalb wurden wissende Frauen als Hexen dämonisiert und verfolgt.
Sogar Hebammen wurden als Hexen diffamiert und als Hexen verbrannt. So erging es vielen wissenden Frauen im ganzen Land, besonders aber im Harz, einem Schwerpunkt der Hexenverfolgung. In ganz Europa geht man von rund 50 000 Frauen aus, die dämonisiert und als Hexen verbrannt wurden.
Tatsächlich war die vermeintliche Teilnahme an solch einem „Hexensabbat“ ein Hauptanklagepunkt bei zahlreichen Hexenprozessen der frühen Neuzeit. Nach heutigen Schätzungen fielen dem Hexenwahn bis zu 60 000 Frauen, Männer, sogar Kinder zum Opfer, fast die Hälfte davon in Deutschland.
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