Wahlkreis 196 Linke contra Campact: Ullrich ist kein Partner

Kein Partner für die Linken im Wahlkreis: Frank Ullrich (SPD, Mitte), hier mit SPD-Landeschef Georg Maier beim Besuch von SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz in Oberhof. Foto: Michael Reichel/ari

Die Parteien im Bundestags-Wahlkreis 196 setzen auf Abgrenzung: Die Linke begründet ihr Nein zu einem gemeinsamen Anti-Maaßen-Kandidaten mit der Person Frank Ullrich, während die AfD einen Erststimmen-Aufruf zugunsten des CDU-Manns ausschließt. „Campact“ sieht derweil ihr Projekt „Alle gegen Maaßen“ als „Abwehr eines Angriffs auf die Demokratie“.

 
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Suhl - Trotz einhelliger Ablehnung bei der Linken hält der „Campact“-Verein an seiner Kampagne für Frank Ullrich (SPD) als gemeinsamen rot-rot-grünen Gegenkandidaten zu Hans-Georg Maaßen (CDU) im Bundestagswahlkreis 196 fest. Im „Kampf für die Demokratie“ sollten sich Linke und Grüne hinter Ullrich stellen, sagte „Campact“-Sprecher Chris Methmann am Mittwoch auf Anfrage unserer Zeitung. „Es wäre doch fatal, wenn Maaßen gegen die Mehrheit im Wahlkreis in den Bundestag einzieht – allein aufgrund von Partei-Egoismen”, erklärte er. Die Umfrage habe gezeigt, dass Ullrich der aussichtsreichste Kandidat sei. „Es geht im Wahlkreis 196 nicht mehr einfach nur darum, welcher Kandidat wie viele Stimmen auf sich vereint – sondern darum, die direkten Angriffe Maaßens auf die Demokratie abzuwehren“, so die Argumentation.

Zugleich bekräftigten die Vorsitzenden der vier Linken-Kreisverbände im Wahlkreis ihr Nein zur Unterstützung Frank Ullrichs und betonten, dass sie an ihrem Kandidaten Sandro Witt festhalten werden. Zwar arbeite die Linke durchaus auch bei kommunalen Wahlen mit SPD und Grünen zusammen, sofern es „erhebliche Schnittmengen bei Positionen und Inhalten“ gebe. Aber: „Bei der nun anstehenden Bundestagswahl und dem von der SPD nominierten Kandidaten Frank Ullrich sehen wir diese nicht“, heißt es in der Erklärung der Kreisverbände. Anders als Ullrich habe Witt „Erfahrung im politischen Betrieb, im parteiübergreifenden Miteinander und in Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Akteuren“.

Unterdessen hat es AfD-Wahlkreiskandidat Jürgen Treutler ausgeschlossen, dass er AfD-Wähler zur Abgabe der Erststimme für die CDU aufrufen könnte, um einen Wahlsieg von SPD oder Linken zu verhindern. „Niemals werde ich empfehlen, einen ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten zu wählen, der den Auftrag zur Beobachtung der AfD in 2018 gab“, erklärte Treutler am Mittwoch. Er wolle selber das Direktmandat für den Bundestag gewinnen. „Campact“ hatte einen möglichen Wahl-Aufruf der AfD pro Maaßen als ein Argument genannt, warum ein gemeinsames Vorgehen von Rot-Rot-Grün wichtig sei. er

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