Es dauert keine drei Minuten, da hat Markus Söder mal wieder bewiesen, dass er ein König des Bierzelts ist. Ein fränkischer König. Auch, weil er so geschmeidig ist wie kaum ein Politiker in Deutschland. Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef, der in einem Jahr Bäume umarmt und im nächsten Jahr wie ein Kesselflicker über die Grünen schimpft, weiß ganz genau, mit welchen Komplimenten er an diesem Freitagabend beim Thüringer Publikum ankommt. „Thüringen hat mit das beste Essen“, säuselt er in Suhl auf dem Platz der Deutschen Einheit. Gefolgt von: „Ein Leben ohne Bratwurst ist möglich, aber nicht sinnvoll.“ Oder: „In jedem Thüringer Dorf ist mehr Verstand als im gesamten Berliner Regierungsviertel.“ Gelächter und Applaus und Applaus und Gelächter, dass es durch halb Südthüringen schallt.